Influencerin geht mit rührender Geschichte viral, doch dann kommt die Wahrheit ans Licht

Hangzhou (China) - Influencerin Thurman Maoyibei ging vor Kurzem mit einem Video auf Douyin (der chinesischen Variante von TikTok) viral. Jetzt verschwanden plötzlich alle Accounts des erfolgreichen Social-Media-Stars.

In China sollen seit Dezember vergangen Jahres schon 1500 Leute wegen Verbreitung von Internet-Gerüchten verhaften worden sein.
In China sollen seit Dezember vergangen Jahres schon 1500 Leute wegen Verbreitung von Internet-Gerüchten verhaften worden sein.  © Peter PARKS / AFP

Die virale Geschichte filmte sie während eines Aufenthalts in Paris, wie BBC berichtet. Beim Besuch eines Cafés überreichte ein Mitarbeiter ihr zwei leere Hausaufgabenhefte, die einem Erstklässler aus China mit dem Namen Qin Lang gehören sollten.

Sie versprach ihm, die Bücher zurückzubringen. Daraufhin verbreitete sich das Video in ganz China und die Suche nach dem Jungen begann.

Die Geschichte erhielt so viel Aufmerksamkeit, dass sogar die staatlichen Medien in China über den Fall berichteten. Einige von ihnen riefen bei Schulen an, ihnen wurde aber immer wieder gesagt, dass es den Jungen gar nicht gäbe.

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Nach einer Woche behauptete Xu, wie die im Internet populäre Frau mit bürgerlichem Namen heißt, sie hätte Kontakt zu den Eltern des Schülers hergestellt und habe die Bücher zurückgegeben. Später leitete die Polizei von Hangzhou aufgrund mehrerer Beschwerden gegen das Video eine Untersuchung ein.

China versucht schon seit einiger Zeit aktiv gegen die Verbreitung von Fake-News vorzugehen. Bei der Recherche wurde dann klar, dass die Geschichte nicht echt sei und sie die Hefte wahrscheinlich einfach selbst gekauft hatte. In ihrer Reaktion darauf sagte sie, dass sie damit "die Ordnung im Internet gestört" habe.

Das Erfinden der Geschichte tut ihr leid, aber das wird sie nicht vor einer Strafe bewahren. Im schlimmsten Fall droht ihr jetzt Inhaftierung, eventuell kommt sie glimpflicher davon.

Der Verlust ihrer erfolgreichen Social-Media-Kanäle sollte jedoch vorerst schon Strafe genug sein.

Titelfoto: Peter PARKS / AFP

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