Historische Brücke brennt komplett nieder: Experte vermutet Brandstiftung
Ningde (Fujian/China) - In der Nacht zum Sonntag ist in China eine historische Holzbrücke abgebrannt. Die Behörden vermuten Brandstiftung. Es war die größte Brücke ihrer Art des Landes. Die Menschen sind ratlos – die Regierung will aufklären.
900 Jahre stand die Wan'an-Brücke in der ostchinesischen Stadt Ningde. Sie überdauerte Imperien, Revolutionen und trotzte Naturkatastrophen. Immer wieder wurde die überdachte Brücke beschädigt und anschließend wieder aufgebaut.
Doch es ist fraglich, ob die "Brücke des universellen Friedens" nach dem verheerenden Brand vom Wochenende abermals auferstehen wird. Denn von der knapp 100-Meter langen Holzkonstruktion ist so gut wie nichts mehr übrig. Stundenlang wütete das Feuer und es hatte leichtes Spiel mit der Holzbrücke.
Nach zehn Stunden konnte die Feuerwehr den Brand löschen. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.
Video: Die Flammen zerstören die historische Brücke
Ein wichtiges Wahrzeichen über Nacht komplett verbrannt
Am nächsten Tag wurde das Ausmaß der Zerstörung deutlich: Asche, verkohlte Balken, Trümmer.
Die Stadt hat ein wichtiges Wahrzeichen verloren, die Bürger sind entsetzt und die Regierung verspricht rasche Aufklärung.
Warum das Feuer ausbrach, ist noch unklar, doch vieles deutet auf Brandstiftung hin, wie ein Bericht von Global Times nahelegt. Ein chinesischer Architektur-Experte hält es für ausgeschlossen, dass die Brücke sich "spontan entzündete", so was passiere sehr selten bei Brücken, die Gewässer überspannen, betonte Professor Xu Yitau.
Für Xu ist der Verlust nur schwer in Worten auszudrücken: Die Brücke hatte enormen historischen Wert und "beinhaltete viel antikes chinesisches Wissen", so der Professor. Die Wan'an-Brücke war die größte Holzbogenbrücke Chinas.
Besonders bitter: Die Brücke sollte UNESCO-Weltkulturerbe werden und stand seit Jahren auf der nationalen Liste besonders schützenswerter Denkmäler. Jedes Jahr besuchten Tausende Touristen die "Brücke des universellen Friedens".
Titelfoto: Montage: Twitter/Zhang Heqing