Dritter Flugzeugträger: China rüstet auf
Shanghai - China hat einen neuen Flugzeugträger ins Wasser gelassen. Bis das Schiff voll einsatzbereit ist, werden allerdings noch einige Jahre vergehen. Was kann die "Fujian"?
Wie der staatliche chinesische Fernsehsender "CCTV" verkündete, wurde die "Fujian" am Freitag ins Wasser gelassen und getauft. Zahlreiche Ehrengäste und Parteikader konnten sich vor Ort freuen und das riesige Schiff bestaunen.
Stolz verkündete man, dass die "Fujian" der erste komplett in China entworfene Flugzeugträger sei, damit besitze man jetzt drei Kriegsschiff dieser Art, hieß es.
Dabei stellt die "Fujian" im Vergleich zu den beiden anderen Trägern, die noch auf sowjetischen Designs basieren, einen technischen Quantensprung dar. Das neue Schiff ist nicht nur deutlich größer, sondern besitzt auch ein fortschrittliches Katapult-Startsystem.
Dadurch kann die seegestützte Luftwaffenbasis wesentlich mehr Flugzeuge transportieren - 50 bis 60 Jets sollten locker unter Deck passen. Zum Vergleich: Die deutsche Luftwaffe betreibt insgesamt nur etwas mehr als 200 Kampfjets. Mit dem Katapult können Träger-Flugzeuge auch wesentlich schneller und mit mehr Last starten.
Doch bis das Schiff voll einsatzfähig ist, dauert es wohl noch Jahre. Zuvor müssen umfangreiche Tests durchgeführt werden und auch die Innenausstattung fehlt noch.
Die Schiffstaufe wurde zur pompösen Feier
China investiert massiv in die Marine
China hat zwei geopolitische Ziele: Zum einen als Supermacht wahrgenommen zu werden, dazu braucht es aber eine große hochseefähige Flotte, um Handelswege zu schützen und Konflikte global austragen zu können. Zum anderen will man in Peking unbedingt die "abtrünnige Provinz" Taiwan wieder in den eigenen Machtbereich holen.
Deswegen investiert China seit Jahren massiv in seine Marine. Mittlerweile hat man zahlenmäßig sogar die weltweit größte Flotte, doch bislang sind die meisten Schiffe eher klein. Der 80.000 Tonnen Flugzeugträger soll das offenbar ändern.
Amerikanische Supercarrier der Nimitz-Klasse sind noch etwas größer und haben eine Verdrängung von etwa 100.000 Tonnen. Die USA betreiben davon elf Stück.
Doch was Taiwan angeht, ist ein Detail besonders auffällig: Die Fujiian ist nach der chinesischen Küstenprovinz benannt, die Taiwan am nächsten liegt.
Titelfoto: Li Gang/Xinhua/AP/dpa