Hatte nur einen einzigen freien Tag: Bauarbeiter (30) arbeitet 104 Tage am Stück - tot

Zhoushan (China) - Zu Tode geackert. Ein junger Chinese (†30) heuerte auf eine Baustelle an und wurde gnadenlos ausgebeutet. Nach 104 Tagen Dauer-Maloche brach er zusammen und starb.

Der Mann heuerte auf einer Baustelle an und schuftete 104 Tage lang - mit nur einem einzigen freien Tag. (Symbolbild)
Der Mann heuerte auf einer Baustelle an und schuftete 104 Tage lang - mit nur einem einzigen freien Tag. (Symbolbild)  © 123RF/NejroN

Für die Firma ist die Sache ganz klar: Die Arbeit war zu schaffen, der Mann hatte eben gesundheitliche Probleme und ist deswegen selbst schuld.

Ein Gericht in der chinesischen Provinz Zhejiang musste sich mit einem besonders schweren Fall von Ausbeutung befassen, berichtet die Zeitung SCMP.

Der Arbeitnehmer - ein 30-jähriger Mann - heuerte im Februar bei einer nicht namentlich bekannten Firma als Maler an.

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Sein Vertrag sah vor, dass er bis Januar 2025 auf einer Baustelle in der ostchinesischen Stadt Zhoushan arbeiten sollte. Was folgte, war fast ununterbrochene Arbeit, insgesamt 104 Tage lang. Lediglich am 6. April hatte er einen Ruhetag.

Doch dann wurde er sehr krank. Am 25. Mai nahm der Arbeiter einen Krankentag, ruhte sich in seiner Arbeiterwohnung aus, war aber bereits am nächsten Tag wieder auf der Baustelle.

Drei Tage später brach er zusammen. Seine Kollegen brachten ihn noch ins Krankenhaus, wo er später an den Folgen einer schweren Lungenentzündung verstarb.

Nach Tod von Arbeiter: Ausbeuter-Unternehmen muss zahlen

Nach zwei Tagen auf der Intensivstation verstarb der Maler an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. (Symbolbild)
Nach zwei Tagen auf der Intensivstation verstarb der Maler an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. (Symbolbild)  © 123RF/sudok1

Vor Gericht argumentierte das Unternehmen, dass der Arbeiter "fahrlässig" gehandelt habe.

Sein Arbeitspensum sei zu schaffen gewesen - er habe eben zu viele freiwillige Überstunden gemacht. Und überhaupt sei sein plötzlicher Tod auf bestehende gesundheitliche Probleme zurückzuführen und vermeidbar gewesen, wenn er doch nur früher zum Arzt gegangen wäre.

Das Gericht sah das etwas anders. 104 Tage Dauerarbeit stellt einen klaren Verstoß gegen das chinesisches Arbeitsrecht dar, das eine maximale wöchentliche Arbeitszeit von 44 Stunden vorschreibt.

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Das Unternehmen habe gegen geltendes Recht verstoßen und sei daher für den Tod des Mannes mitverantwortlich, urteilten die Richter. Sie sprachen den Hinterbliebenen eine Entschädigung von insgesamt 410.000 Yuan zu - rund 52.000 Euro.

Titelfoto: 123RF/NejroN

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