20.000 Elefanten nach Deutschland: Jetzt schaltet sich das Auswärtige Amt ein

Deutschland/Botswana - Bizarres Geschenk auf dem Weg nach Deutschland? Mokgweetsi Masisi (61), Präsident von Botswana, hat Deutschland ein merkwürdiges Angebot gemacht. Er will 20.000 Elefanten in die Bundesrepublik schicken - als Erwiderung auf einen Vorschlag von Umweltministerin Steffi Lemke (56, Grüne).

Mokgweetsi Masisi (61) will sich nicht vorschreiben lassen, wie sein Land mit den Tieren umgeht.
Mokgweetsi Masisi (61) will sich nicht vorschreiben lassen, wie sein Land mit den Tieren umgeht.  © Frank Franklin II/AP

Wie ernst das gemeint ist? Anlässlich Masisis Ankündigung hat das Auswärtige Amt, erklärt, dass Botswana bislang nicht mit einer "offiziellen Schenkungsurkunde auf die Bundesregierung zugekommen" sei, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich die Europäische Union bereits mit dem Verbot der Einfuhr von Wildtier-Jagdtrophäen. Importverbote werden gerade von Tierschützern schon lange für notwendig gehalten.

Deutschland war dabei laut Deutscher Presse-Agentur sogar bisher der größte Jagdtrophäen-Importeur.

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Laut Angaben des Bundesamts für Naturschutz gab es bereits 650 Einfuhrvorgänge, davon handelte es sich bei 26 um Afrikanische Elefanten.

Deutschland mit seinen hohen Importzahlen steht hier in der Verantwortung, denn viele der bis jetzt eingeführten Trophäen wurden nicht geprüft. Ohne Prüfung lässt sich dann nicht feststellen, ob die Ware möglicherweise aus illegaler Jagd stammt.

Bereits vor zwei Jahren kündigte Steffi Lemke (56, Grüne) an, den Import einschränken zu wollen.
Bereits vor zwei Jahren kündigte Steffi Lemke (56, Grüne) an, den Import einschränken zu wollen.  © Jonathan Penschek/dpa

Präsident von Botswana macht Deutschland ein skurriles Angebot

In Botswana leben mittlerweile mehr als 130.000 Elefanten. (Symbolbild)
In Botswana leben mittlerweile mehr als 130.000 Elefanten. (Symbolbild)  © 123rf/henkbogaard

Das sorgte letztlich für großen Unmut beim botswanischen Präsidenten. Politiker des Landes versuchen vehement gegen die Vorschläge des Europäischen Parlaments anzukommen.

Sie behaupten, die Jagd sei ein essenzieller Teil des Artenschutzes und wichtig für die Populationskontrolle. Außerdem sei sie eine wichtige Einkommensquelle für die Bevölkerung des Landes.

Die afrikanischen Politiker sehen die Elefanten eher als Ressource und die Jagd als nachhaltige Nutzung, wie BILD schreibt.

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Wenn Deutschland ihnen vorschreiben will, was mit der Elefantenpopulation geschehen soll, sollen die Deutschen mal erleben, wie man der riesigen Vierbeiner Herr wird.

So friedlich, wie die Dickhäuter hier planschen, verhalten sich Elefanten in Botswana nicht nur.
So friedlich, wie die Dickhäuter hier planschen, verhalten sich Elefanten in Botswana nicht nur.  © Charmaine Noronha/AP/dpa

Auch im Londoner Hyde Park sollte es Elefanten geben

Innerhalb des vergangenen Jahrhunderts sind die Elefantenpopulationen in den afrikanischen Savannen stark zurückgegangen. (Symbolbild)
Innerhalb des vergangenen Jahrhunderts sind die Elefantenpopulationen in den afrikanischen Savannen stark zurückgegangen. (Symbolbild)  © 123rf/simondannhauer

Das ist jedoch nicht das erste Mal, dass Politiker aus Botswana mit einem solchen Angebot drohen, auch in den Londoner Hyde Park sollten laut Daily Mail schon mal 10.000 Dickhäuter geschickt werden.

Auch hier wollte die britische Regierung den Trophäen-Import regulieren.

"Ich möchte, dass die Briten einen Geschmack haben, neben Elefanten zu leben, die mein Land überwältigen", sagt Minister Dumezweni Mthimkhulu dazu. Er behauptet, die Elefanten würden Kinder töten und die Ernte zertrampeln.

Politiker aus Botswana lehnen ab, dass ihnen jemand vorschreibt, wie sie mit ihren Elefanten umgehen sollen, und sehen auch keinen Unterschied zwischen der Jagd auf Dickhäuter oder der Jagd auf Hirsche in den schottischen Highlands.

Sie befürchten, dass viel weniger Jagdbegeisterte in ihr Land kommen, wenn klar sei, dass sie keine Trophäen mit nach Hause nehmen könnten.

Der Vorschlag der britischen Regierung, dem Land einen Ausgleich für den Einbruch des Jagd-Tourismus zu zahlen, wurde strikt abgelehnt.

"Wir wollen Tourismuswirtschaft, keine Hilfe. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir eine Bettelschale nach Großbritannien führen", sagte der Naturschutzdirektor des Zimbabwe Park, Professor Patience Gandawi.

Erstmeldung am 2. April um 14.56 Uhr, aktualisiert am 4. April um 9.56 Uhr.

Titelfoto: Frank Franklin II/AP

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