Blackout im Ferienparadies: Urlaubsinsel ohne Strom
La Gomera/Spanien - Auf der gesamten spanischen Urlaubsinsel La Gomera ist der Strom ausgefallen. Mehr als 20.000 Bewohner leben dort. Immer wieder kommt es zu Problemen, denn das Stromnetz weist Besonderheiten auf.
Plötzlich war es dunkel. Auf der Kanaren-Insel La Gomera ist in den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonntags der Strom ausgefallen.
Ursache für den Blackout war laut Nachrichtenportal rtve ein Feuer, das in einem Anlagenraum des Kraftwerks El Palmar nahe der Inselhauptstadt San Sebastián de la Gomera ausbrach. Die genaue Ursache des Brandes werde aktuell noch untersucht.
Inselratspräsident Casimiro Curbelo wies in einem Interview auf die veraltete Technik des Kraftwerks hin und sagte weitere Stromausfälle voraus, sollte die Anlage nicht überholt werden.
Trotz des flächendeckenden Stromausfalls waren das Krankenhaus Hospital Insular Virgen de Guadalupe, der Hafen von San Sebastián und der Inselflughafen nicht betroffen.
Dank Hilfsmotoren konnte der Betrieb in den Einrichtungen aufrechterhalten werden.
Stromausfall auf La Gomera: Kranke konnten weiter medizinisch versorgt werden
Mitarbeiter des Stromunternehmens Endesa haben an diesem Montag 14 mobile Stromaggregate auf der Insel verteilt und in Betrieb genommen. Dadurch sei gut ein Drittel der rund 15.000 Stromkunden wieder an das Netz angeschlossen.
Am späten Montag solle zudem ein Sechs-Megawatt-Minikraftwerk auf La Gomera eintreffen, das voraussichtlich 24 Stunden nach dem Empfang von der Nachbarinsel La Palma aus in Betrieb genommen werden könnte.
Alle Kanarischen Inseln sind isolierte Stromnetze, mit Ausnahme von Lanzarote und Fuerteventura, die miteinander verbunden sind.
Das Risiko eigenständiger Netze: Wenn auf einer der Inseln eine Störung auftritt, kann sie nicht von einer anderen Insel versorgt werden.
Im März hat der nationale spanische Netzbetreiber Red Eléctrica de España damit begonnen, die Stromnetze von La Gomera und Teneriffa über ein Unterwasserkabel zu verbinden. Bis Strom fließen kann, dauert es aber noch eine Weile. 2025 soll es so weit sein.
Titelfoto: Manuel Meyer/dpa-tmn/dpa