Beschämende Szenen: Lynchmob geht auf 70-Jährigen los
Sargodha (Pakistan) - Weil sie ihn der Koran-Schändung verdächtigten, stürmte in Pakistan ein völlig enthemmter Mob das Haus eines Christen, steckte es in Brand und verletzte den Bewohner schwer. 25 Personen wurden festgenommen. Achtung, verstörende Bilder.
Es waren grauenhafte Szenen, die sich am Samstag in der pakistanischen Stadt Sargodha abspielten.
Einem Bericht des TV-Senders "Geo News" zu Folge, stürmte eine aufgebrachte Menschenmenge das lokale Christen-Viertel und quälte einen unbescholtenen Schuhfabrikanten grausam. Anschließend plünderten sie sein Haus und die kleine Fabrik. Dann zündeten sie das Gebäude an.
Als die alarmierte Feuerwehr den Brand löschen wollte, bedrohte der Mob auch sie. Erst als die Polizei mit einem Großaufgebot im Viertel eintraf und die völlig enthemmten Angreifer mit Tränengas zurückdrängte, beruhigte sich die Situation.
Der Schuhfabrikant kam mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus. Seine Familie und Angestellten konnten sich rechtzeitig retten.
25 Personen wurden im Zusammenhang mit der Gewalteskalation festgenommen. Auch mehrere Kinder beteiligten sich an dem Gewaltexzess.
Mehrere Videos zeigen den beschämenden Vorfall.
Nach Angriff auf Schuhfabrikanten: Polizei wiegelt ab
Nach Informationen der pakistanischen Zeitung Dawn handelt es sich bei dem angegriffenen Schuhfabrikanten um einen 70-jährigen Mann.
Unter Berufung auf die Menschenrechtsorganisation "Human Rights March" berichtet das Blatt zudem, dass es zum brutalen Gewaltexzess auf "auf Betreiben eines örtlichen Geistlichen". Der muslimische Radikal-Prediger habe die Menschen angestachelt und Gerüchte über eine angebliche Koran-Verbrennung verbreitet.
Von der Polizei hieß es zunächst, dass "niemand" verletzt worden sei und man die Lage rasch unter Kontrolle gebracht habe. Man würde niemanden erlauben das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, hieß es.
Doch die Angaben eines Familienangehörigen scheinen dem zu widersprechen. Gegenüber Dawn schilderte der Neffe des Schwerverletzten, dass sich sein Onkel nach wie vor im Krankenhaus befindet.
Sein Zustand sei "kritisch".
Titelfoto: Montage: TikTok/kashi_561, X/@justujuuu