Beliebter Ferienstrand mit Asbest verseucht - doch er wird trotzdem nicht gesperrt!

Vranjic (Kroatien) - Das kann doch nicht wahr sein! Ein beliebter Ferienstrand in Kroatien ist nicht der idyllische Badeort, der er zu sein scheint: Wegen asbesthaltigen Bauschutts wird der Strand zur Gesundheitsgefahr! Die Behörden wissen Bescheid - und unternehmen trotzdem nichts.

Baden im beliebten kroatischen Ferienort Vranjic kann zur Gesundheitsgefahr werden.
Baden im beliebten kroatischen Ferienort Vranjic kann zur Gesundheitsgefahr werden.  © IMAGO/Hanza Media

Schon seit Jahren ist den Einheimischen bekannt, was es mit dem Strand in Vranjic, einem kleinen Dorf nördlich von Split, auf sich hat.

Wer dort baden geht, geht ein Gesundheitsrisiko ein - denn der beliebte Strand ist mit krebserregendem Asbest verseucht!

Eine Zementfabrik nutzte den Strand einst als Bauschuttdeponie, weshalb der Boden auch noch Jahre nach der Stilllegung des Werks kontaminiert ist, der betroffene Küstenteil gilt als "schwarzer Fleck".

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Die Initiative "Ein Ort, an dem man leben will" unter der Leitung von Marijana Grubić versucht seit Jahren, eine Sanierung oder alternativ eine Sperrung des gefährdeten Gebiets zu erreichen, bisher jedoch ohne Erfolg.

Stattdessen gibt es einen Streit um Zuständigkeiten, weil die geschlossene Zementfabrik keinen Rechtsnachfolger hat, der sich um den Giftmüll kümmern müsste.

Und so bleibt der Strand offen, sodass ahnungslose Touristen oder gar Kinder beim Sonnen oder Spielen dem Gesundheitsrisiko ausgesetzt werden!

Kroatischer Strand müsste saniert werden, doch niemand kümmert sich darum

"Inspektionen, Ministerien, die staatliche Aufsichtsbehörde und der Umweltschutzfonds haben immer noch die Absicht, die Lösung dieses Problems um die nächsten fünfzehn Jahre hinauszuzögern", sagte Grubić gegenüber der kroatischen Zeitung Slobodna Dalmacija.

Besonders die letzten Antworten, die man auf die mittlerweile Hunderte verschickten Briefe erhalten hätte, seien "lächerlich und demütigend".

So solle der Strand unter anderem nicht eingezäunt werden, weil das Meer selbst nicht kontaminiert sei. Außerdem werde er ja während der Sanierung abgesperrt - wann diese allerdings sein soll, steht in den Sternen.

Anstatt Maßnahmen zu ergreifen, würde die Stadt ihre Gäste sogar weiterhin auffordern, an besagtem Strand baden zu gehen, so Grubić.

Seit Jahren sei vom Rathaus versprochen worden, dass die Sanierung bald beginnen solle, zunächst 2017, dann 2020, doch passiert ist seitdem nichts. Und so bleibt der Initiative nichts weiter übrig, als weiterhin die Leute vor der unsichtbaren Gefahr zu warnen.

Titelfoto: IMAGO/Hanza Media

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