Nach Haus-Explosion: Zahl der Toten steigt weiter, Mädchen (†10) unter den Opfern
Antwerpen (Belgien) - Eine Großstadt in Schockstarre! Nach einer schweren Explosion im belgischen Antwerpen ist die Zahl der Opfer weiter gestiegen.
Nach Medienberichten sind bei dem tragischen Unglück vier Menschen ums Leben gekommen - darunter auch ein zehnjähriges Mädchen, berichtet "De Standaard". Fünf weitere Personen wurden verletzt, zwei davon schwer. Eine weitere wird noch vermisst.
Rettungskräfte suchen unermüdlich weiter nach dem Opfer, doch die Bergungsarbeiten gestalten sich schwierig: Überall liegen Trümmer, die Unglücksstelle ist einsturzgefährdet.
Am frühen Donnerstagmorgen war es in einem Mehrfamilienhaus im Südwesten der Stadt zu einer gewaltigen Explosion gekommen. Das Gebäude wurde fast vollständig zerstört, zwei Stockwerke stürzten in sich zusammen.
Das erste Opfer, ein 44 Jahre alter Mann, konnten Einsatzkräfte erst rund vier Stunden (gegen 9.30 Uhr) nach der Explosion auffinden. Die Leiche des Mädchens wurde am späten Donnerstagabend gefunden.
Auch für zwei weitere Personen kam jede Hilfe zu spät, beide konnten nur noch tot geborgen werden.
Haus-Explosion in Antwerpen: Anwohner stehen unter Schock
Anwohner und Augenzeugen stehen nach der Tragödie noch immer unter Schock, können das Unglück nicht fassen.
"Zuerst dachten wir an ein Feuerwerk oder einen Autounfall", erinnern sich Nachbarn im Gespräch mit der Tageszeitung.
"Erst, als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir, wie groß die Verwüstung war. Die Fensterrahmen der Rückfassade sind sogar in die Bäume des dahinter liegenden Gartens geflogen."
Bilder der Unglücksstelle lassen erahnen, was für Kräfte bei der Detonation gewirkt haben müssen: Das Haus ähnelt einer Ruine, Dachdecke und Teile der Fassade wurden durch die Wucht der Explosion komplett zerstört.
Ursache der Katastrophe bislang noch unklar, Ermittlungen wurden aufgenommen
Aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung gestaltet sich die Suche nach möglichen Überlebenden für die Rettungskräfte äußerst schwierig.
Da das Objekt einsturzgefährdet ist, wurde beschlossen, sich von außen an das Gebäude heranzutasten - mit der Hilfe von Wärmebildkameras. Aber auch Spürhunde und Drohnen sind im Einsatz.
Was genau Auslöser für das verheerende Unglück war, ist bislang noch nicht bekannt.
Die örtliche Staatsanwaltschaft hat nun Ermittlungen aufgenommen.
Ausgetretenes Gas wird als Ursache für die Detonation vermutet, doch dafür gibt es bisher noch keine Belege.
Titelfoto: Tijs Vanderstappen/Belga/dpa