Bei Museumsbesuch: Knirps zerschlägt 3500 Jahre alte Vase
Haifa (Israel) - "Das war nicht mein Kind!" Ein Vierjähriger wollte bei einem Museumsbesuch eine 3500 Jahre alte Vase genauer unter die Lupe nehmen - mit katastrophalem Ausgang. Das bronzezeitliche Artefakt zerbrach in hunderte Scherben.
Das Gefäß stammt aus der Bronzezeit, wurde zwischen 2200 und 1500 v. Chr. angefertigt und zierte jahrelang den Eingang des Hecht-Museums in Haifa (Israel).
Nun fiel das Exponat - das am Eingang des Museums ohne besondere Schutzvorkehrungen aufgestellt war - kindlicher Neugierde zum Opfer.
Wie Alex, der Vater des kleinen Jungen zu BBC sagte, habe sein Kind nur "leicht am Gefäß gezogen", weil er "neugierig war". Sein Junge wollte wissen, was darin war, berichtet der "geschockte" Vater. Sein erster Gedanke: "Das war nicht mein Kind."
Glück für den kleinen Vandalen und dessen Eltern: Das Museum nahm den Vorfall sportlich.
Knirps zerschlägt uralte Vase: So reagiert das Museum
Man wolle ein "dynamischer Ort und kein Mausoleum sein", sagte der Direktor des Hecht-Museums, Dr. Inbal Rivlin zu "ynetnews". Er will von Schadensersatzansprüchen absehen und hat die Familie zu einer Führung durchs Museum eingeladen.
"Es gibt Fälle, in denen Ausstellungsstücke vorsätzlich beschädigt werden, und solche Fälle werden mit großer Härte geahndet, auch unter Einschaltung der Polizei", erklärte eine Museumsvertreterin gegenüber BBC. "In diesem Fall war das jedoch nicht der Fall. Das Gefäß wurde versehentlich von einem kleinen Kind, das das Museum besuchte, beschädigt, und die Reaktion wird entsprechend sein."
Die Vase soll nun von Spezialisten zusammengeflickt werden und schon bald wieder am angestammten Platz zu sehen sein. Außerdem denkt das Museum darüber nach mit dem 3D-Drucker Tonexponate zu drucken, die Kinder anfassen können.
Die zerschlagene Urne wurde bei Ausgrabungen in Nordisrael gefunden. Bei Entdeckung war der 3500 Jahre alte Krug völlig unversehrt und war wohl ursprünglich zur Aufbewahrung von Olivenöl oder Wein gedacht.
Titelfoto: Montage: Hecht Museum