Babysitterin lässt Kind stundenlang im Auto: Säugling stirbt den Hitze-Tod
Macclenny (USA) - Eine Kleinstadt im US-Bundesstaat Florida wird durch eine Hitze-Tragödie erschüttert. Die rund 7000 Einwohner von Macclenny betrauern den Tod eines zehn Monate alten Kindes, das Opfer der hohen Temperaturen wurde.
Die Babysitterin Rhonda Jewell (46) wird nun wegen Totschlags angeklagt, berichtet die Polizeibehörde von Bakers County in einer Mitteilung. Demnach soll Jewell das Kind gegen 8 Uhr morgens von der Mutter mit dem Auto abgeholt haben und dann zu einem Haus gefahren sein, wo sie auf drei andere Kinder aufpasste.
Dort angekommen ließ sie das Baby jedoch allein im Auto zurück, wo es gegen 13 Uhr Ortszeit von der Mutter gefunden wurde, als diese ihr Kind wieder abholen wollte.
Wie das Magazin People unter Berufung auf den nationalen Wetterdienst berichtet, herrschten vor Ort Temperaturen von mehr als 36 Grad Celsius. Im Auto herrschte die kaum vorstellbare Wärme von rund 56 Grad Celsius.
Der Mutter muss sich ein furchtbarer Anblick geboten haben. Das Baby atmete nicht mehr, die Lippen waren blau angelaufen. Obwohl das Kind umgehend ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte es nur noch für tot erklärt werden.
Bisher ist unklar, wie Jewell das Kind zurücklassen konnte.
Rhonda Jewell wenige Stunden nach Tod des Babys festgenommen
Im Körper des Säuglings sollen mehr als 43 Grad geherrscht haben, wobei das Thermometer bereits das Maximum der Skala angezeigt habe.
"Jedem von uns wird jeden Morgen, wenn wir aufwachen, das Geschenk des Lebens zuteil, und jeden Abend, wenn wir den Tag beenden, sind wir gesegnet, wenn unsere Familie sicher und gesund ist. Mit einem Wimpernschlag kann unsere Welt auf den Kopf gestellt werden", fand Sheriff Scotty Rhoden in der Erklärung der Polizeibehörde emotionale Worte für das Geschehen.
Nur wenige Stunden nachdem das Baby für tot erklärt wurde, nahmen die Ermittler Rhonda Jewell fest.
Gegen Zahlung einer Kaution von 25.000 US-Dollar (umgerechnet rund 22.500 Euro) kam die 46-Jährige auf freien Fuß, wird allerdings mit einem GPS-Tracker überwacht.
Titelfoto: 123RF / zhukovsky, Baker County Sheriff's Office