Zylinder mit radioaktivem Inhalt aus Kraftwerk verschwunden!
Bangkok (Thailand) - Erst im Januar wurde in Australien eine radioaktive Kapsel vermisst - nun fehlt auch in Thailand von einem Zylinder mit gefährlichem Caesium-137 jede Spur. Die Behörden mahnen zur Vorsicht.
In Thailand ist ein Behälter mit hoch radioaktivem Inhalt spurlos verschwunden. Der Stahlzylinder mit gefährlichem Cäsium-137 stammte aus einem Dampfkraftwerk in der Provinz Prachin Buri im Osten des Landes.
Er werde vermutlich bereits seit Ende Februar vermisst, jedoch hätten die Betreiber erst am vergangenen Freitag die Polizei alarmiert, berichtete die Zeitung "Bangkok Post" am Donnerstag unter Berufung auf die Behörden.
Das Radioisotop wird unter anderem in industriellen Messgeräten verwendet.
Für Hinweise auf den Verbleib des etwa 25 Kilogramm schweren Behälters sei eine Belohnung von 50.000 Thai Baht (etwa 1400 Euro) ausgesetzt worden, sagte der Chef der öffentlichen Gesundheitsdienste der Provinz, Surin Suebsueng.
"Falls Sie etwas finden, das wie der Caesium-137-Zylinder aussieht, informieren Sie bitte die Behörden. Halten Sie sich fern und versuchen Sie nicht, ihn zu öffnen", betonte Suebsueng.
Thailand: Wurde der Zylinder bei einem Transport verloren?
Es sei ein Spezialteam eingerichtet worden, das mögliche durch die radioaktive Substanz verursachte Krankheitsfälle überwachen solle. Jedoch sei bislang kein entsprechender Fall entdeckt worden.
Während die Behörden zunächst die Spur eines möglichen Diebstahls verfolgt hatten, heißt es nun, der Zylinder sei möglicherweise beim Transport zu einem anderen Ort verloren worden. Unter anderem wurde bei Schrotthändlern in der Gegend nach dem Behälter gesucht.
Erst Ende Januar war in Westaustralien eine radioaktive Kapsel beim Transport von einer Mine zu einem Depot von einem Lastwagen gefallen.
Experten und Notdienste suchten tagelang fieberhaft nach der Hülse, die ebenfalls Caesium-137 enthielt. Schließlich wurde die winzige Kapsel im Outback am Straßenrand gefunden. Zu Schaden kam niemand.
Titelfoto: Bildmontage: 123RF/satakorn, Uncredited/The Prachinburi Provincial Public Relations Office/AP/dpa