Plutonium per Post bestellt: "Nerd" drohen zehn Jahre Knast

Sydney (Australien) - Manche Menschen sammeln Briefmarken, andere Münzen und wieder andere eben Plutonium. Richtig, Plutonium! Der Australier Emmanuel Lidden (24) hatte ein außergewöhnliches Hobby: Er wollte alle Elemente des Periodensystems besitzen – inklusive der radioaktiven.

Im August 2023 gab es einen großen Einsatz bei Emmanuel Lidden, bei dem das gefährliche Material sichergestellt wurde.
Im August 2023 gab es einen großen Einsatz bei Emmanuel Lidden, bei dem das gefährliche Material sichergestellt wurde.  © DAVID GRAY / AFP

Lidden muss sich jetzt vor Gericht verantworten, ihm drohen bis zu 10 Jahre Knast, wie der Guardian berichtet.

Aufgeflogen war er im August 2023 als die australischen Behörden eine Lieferung entdeckten, die an sein Elternhaus in Sydney adressiert war.

Das darin enthaltene Plutonium löste einen groß angelegten Gefahreneinsatz aus. Feuerwehr, Polizei, Sanitäter und die australische Grenzschutzbehörde (ABF) rückten an, um das gefährliche Material zu sichern.

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Bestellt hatte Lidden das radioaktive Material ganz einfach über eine US-amerikanische Wissenschafts-Website.

Der 24-Jährige hat sich bereits schuldig bekannt, gegen das australische Gesetz zur nuklearen Nichtverbreitung verstoßen zu haben. Das Urteil wird Richterin Leonie Flannery am 11. April verkünden.

Ist der Australier ein unschuldiger Sammler oder ein Krimineller?

Trotz der geringen Menge hielt das Gericht das Plutonium für sehr gefährlich.
Trotz der geringen Menge hielt das Gericht das Plutonium für sehr gefährlich.  © DAVID GRAY / AFP

Sein Anwalt John Sutton verteidigte den vermeintlich harmlosen "Wissensschafts-Nerd" vehement und erklärte, dass sein Mandant keinerlei böse Absichten hatte.

"Er hat diese Gegenstände nicht in böser Absicht eingeführt oder besessen ... es waren Straftaten, die aus reiner Naivität begangen wurden", sagte Sutton am Freitag vor dem Bezirksgericht Downing Centre in Sydney.

Die Staatsanwaltschaft sah das anders: Wer radioaktives Material importiert, der schaffe einen gefährlichen Markt dafür, der sonst vielleicht gar nicht existiert hätte.

Titelfoto: DAVID GRAY / AFP

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