So brutal wurde der deutsche Backpacker in Australien abgestochen
Gütersloh/Brisbane - Am Montag herrschte traurige Gewissheit: Der in Australien erstochene deutsche Rucksacktourist stammt aus dem ostwestfälischen Gütersloh (TAG24 berichtete).
Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei. Aus dem Auswärtigen Amt heißt es, die Angehörigen würden vom Generalkonsulat Sydney konsularisch betreut und man stehe mit den australischen Behörden in Kontakt.
"Wenn er einen Raum betrat, wurde es dunkel. Er brauchte keine Angst vor irgendetwas haben", erzählt sein Vater gegenüber der Neuen Westfälischen. Trotzdem wurde sein Sohn das Opfer einer brutalen Attacke.
Der 30-Jährige war am Freitagmorgen (Ortszeit) auf einer Straße in Brisbane erstochen worden. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP unter Berufung auf die Polizei berichtete, hatte er gemeinsam mit einem Freund nach einem Besuch bei McDonald's eine Straße in der Nähe seines Hostels überqueren wollen.
Dabei sei es zum Streit mit einem 33 Jahre alten Australier gekommen, der mit einer Frau in einem Auto unterwegs gewesen sei. "Der Fahrer stieg aus und sie stritten sich. Aber nur verbal, nicht handgreiflich. Dann sagte der Fahrer, er hätte ein Messer im Auto."
Die beiden Gütersloher sollen sich davon unbeeindruckt gezeigt haben - selbst nachdem der 33-Jährige das Messer holte. Er fragte noch: "Hast Du denn keine Angst?" Dann soll der Mann den Westfalen schließlich mit mehreren Stichen in Bauch und Rücken "eiskalt abgestochen" haben.
Wie brutal sein Mörder vorgegangen sein muss, zeigt der Fakt, dass der 30-Jährige stolze 1,94 Meter groß und von durchtrainierter Statur war.
Freunde beschreiben das Opfer als liebenswert und jemanden, der immer ein Lächeln auf den Lippen hatte. Auch auf Facebook ist die Bestürzung groß. Sportvereine, bei denen er Spieler war, äußern in dem sozialen Netzwerk ihre Trauer. Seit Februar war er mit seinem Kumpel in Australien auf Rucksacktour.
Der Täter wurde mittlerweile gefasst und einem Richter vorgeführt. Ihm wird von den Ermittlern Mord vorgeworfen. Als er das Gerichtssaal verließ, soll der 33-Jährige laut australischen Medien geweint und einer Frau mit Baby zugewunken haben.
Die Verhandlung soll im November stattfinden. "Der Mörder wird auch gegen Kaution nicht rauskommen und bis zur Verhandlung in Haft bleiben", sagt der Vater des Opfers.
Bisher habe er noch keinen Anwalt. "Wir sind noch nicht dazu gekommen, uns darum zu kümmern." Momentan kümmern sie sich vor allem um die Rückführung ihres toten Sohnes nach Gütersloh.
Dass seine Eltern nach Australien reisen, ist ausgeschlossen. "Wenn er verletzt im Krankenhaus liegen würde, wären wir längst da. Aber er ist tot."