Anwalt lässt sich von KI helfen, aber die denkt sich Zitate aus
New South Wales (Australien) - Ein australischer Anwalt könnte jetzt große Probleme bekommen: Man fand heraus, dass er ChatGPT nutzte, um in einem Einwanderungsfall Gerichtsakten zu schreiben. Doch leider fügte die künstliche Intelligenz Zitate ein, die es so gar nicht gegeben hatte.
![Sein blindes Vertrauen in die künstliche Intelligenz könnte dem Anwalt jetzt zum Verhängnis werden. (Symbolbild)](https://media.tag24.de/951x634/w/1/w1gwvkqffvb7d6kv6bof9zxdf4zhxfoc.jpg)
Am vergangenen Freitag wurde er deshalb zu einer Prüfung an das OLSC - eine staatliche Behörde in New South Wales, die für die Überwachung und Regulierung des Verhaltens von Anwälten und anderen Rechtspersonen zuständig ist - verwiesen.
Bei einem Fall im vergangenen Oktober war er nach dem Einreichen von Akten aufgeflogen, als dem Gericht Ungereimtheiten auffielen, wie der "Guardian" berichtet.
Die Dokumente enthielten "Verweise auf Fälle und angebliche Zitate aus der Entscheidung des Gerichts, die nicht existierten", so Richterin Rania Skaros.
Daraufhin gestand der Anwalt, die KI zum Schreiben der Akten verwendet zu haben - laut eigener Aussage aufgrund von Zeitmangel und gesundheitlichen Problemen.
Außerdem hatte er später versäumt, die angeblichen Fallbeispiele auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
"Er sagte, die Zusammenfassung lese sich gut, also übernahm er die Quellen und Verweise in seine Angaben, ohne die Details zu überprüfen", hieß es in einem Urteil.
Der Minister der Einwanderungsbehörde ist sich sicher, dass ein solches Verhalten weiterhin vorkommen könnte, aber auf jeden Fall "im Keim erstickt" werden sollte.
Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa