Entführungen, Kokain und Auftragsmorde: "Gefährlichster Drogen-Händler der Welt" wird ausgeliefert

New York - Er galt als einer der brutalsten und einflussreichsten Verbrecher Kolumbiens. Nun wurde der Chef des mächtigen "Golf-Clan"-Kartells an die USA ausgeliefert. Dort soll er vor Gericht.

2021 wurde Dairo Antonio Usuga (50, Mitte) festgenommen. Ihm werden schockierende Verbrechen und Drogenhandel im ganz großem Stil vorgeworfen.
2021 wurde Dairo Antonio Usuga (50, Mitte) festgenommen. Ihm werden schockierende Verbrechen und Drogenhandel im ganz großem Stil vorgeworfen.  © Uncredited/Colombian presidential press office/AP/dpa

In Kolumbien nennen sie den mächtigen Boss nur "Otoniel", sein wahrer Name ist Dairo Antonio Usuga.

Der 50-Jährige hat den mächtigen "Golf-Clan", der vor allem im Norden Kolumbiens aktiv ist, bis zu seiner Festnahme 2021 mit harter Hand regiert.

Am Donnerstag wurde der Drogenboss schließlich an die USA ausgeliefert. Dort sitzt er gegenwärtig in einem Hochsicherheitsgefängnis in New York ein und wartet auf seinen Prozess, so die "New York Post".

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Laut US-amerikanischen Ermittlern galt "Otoniel" bis zu seiner Festnahme als der "gefährlichste Drogenhändler der Welt".

Kokain war Usugas Kernkompetenz. 2017 konnte die kolumbianische Polizei 600 Kilo der Droge sicherstellen, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Boss machte Milliarden damit.
Kokain war Usugas Kernkompetenz. 2017 konnte die kolumbianische Polizei 600 Kilo der Droge sicherstellen, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Boss machte Milliarden damit.  © Kolumbianische Polizei

Einschüchterung und grausame Morde waren seine Handschrift. Gegner, die sich nicht seinem Willen beugten, wurden gefoltert, lebendig vergraben und nach ihrem Tod geköpft.

Zudem soll er sich auch an Minderjährigen vergangen haben, wie der kolumbianische Präsident Ivan Duque (45) auf seinem Twitter-Account sagte.

Doch sein Hauptgeschäft war wohl der Anbau und der Verkauf von Kokain. Dazu ging er wohl auch eine lukrative Partnerschaft mit dem mexikanischen "Sinaloa-Kartell" ein.

Ein US-Staatsanwalt beschreibt Usugas Geschäftsgebaren mit drastischen Worten: "Er hat enorme Gewinne in Milliardenhöhe erzielt, nicht in Millionen. Er beaufsichtigte eine Armee von Handlangern, die Opfer ermordeten, entführten und folterten."

Usugas Auslieferung ist momentan ein bestimmendes Thema in Kolumbien

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen wird der Boss zum Flughafen gebracht

"Otoniel" wird wohl für immer im Knast bleiben

Viele Beobachter erwarten, dass Usuga mit den Ermittlern kooperieren wird, dafür könnte es im Gegenzug bessere Haftbedingungen geben.
Viele Beobachter erwarten, dass Usuga mit den Ermittlern kooperieren wird, dafür könnte es im Gegenzug bessere Haftbedingungen geben.  © Uncredited/Pressebüro des kolumbianischen Präsidenten via AP/dpa

Mit vielen lateinamerikanischen Staaten haben die USA Auslieferungsabkommen.

Zu sehr überwiegt das Misstrauen US-amerikanischer Strafbehörden gegenüber ihren Kollegen in Südamerika.

Denn die Lehren aus dem Fall Pablo Escobar haben zu einem Umdenken geführt - der Chef des "Medellin-Kartells" konnte jahrelang ungestört - operieren - trotz Verurteilung und Gefängnisstrafe -

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Deswegen werden immer wieder hochrangige Kartell-Bosse an die USA ausgeliefert und dort vor Gericht gestellt.

Im Gegenzug helfen die US-Amerikaner mit Spezialeinheiten und Geheimdienstinformationen bei der Jagd auf Drogenbarone.

Indes hat der Kartell-Boss auf "nicht schuldig" plädiert. Er hofft offenbar auf einen längeren Prozess, wo er seine Sicht der Dinge darstellen kann oder bessere Haftbedingungen als Lohn für eine umfassende Kooperation.

Aber Dairo Antonio Usuga wird wohl den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen, die Beweislage ist zu erdrückend.

Titelfoto: Entführungen, Kokain und Auftragsmorde: Kartell-Boss an USA ausgeliefert

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