AKW in Fukushima: Kühlwasser soll bald ins Meer abgelassen werden

Tokyo (Japan) - Japans Regierungschef Fumio Kishida (66) hat den heimischen Fischern die volle Verantwortung des Staates für die geplante Einleitung aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima ins Meer zugesichert. Bereits am morgigen Dienstag soll über das Vorhaben abgestimmt werden.

Japans Regierungschef Fumio Kishida (66, M.) hat den heimischen Fischern die volle Verantwortung des Staates zugesichert. Sie sind jedoch weiterhin skeptisch gegenüber dem Vorhaben.
Japans Regierungschef Fumio Kishida (66, M.) hat den heimischen Fischern die volle Verantwortung des Staates zugesichert. Sie sind jedoch weiterhin skeptisch gegenüber dem Vorhaben.  © Zhang Xiaoyu/Pool Xinhua/AP/dpa

"Wir versprechen, dass der Staat bis zum Abschluss die volle Verantwortung übernimmt und weiterhin die notwendigen Maßnahmen ergreift, um den Lebensunterhalt der Fischer zu sichern", sagte Kishida am heutigen Montag laut japanischen Medien bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden der Nationalen Vereinigung der Fischerverbände, Masanobu Sakamoto, in Tokyo.

Sakamoto wurde mit den Worten zitiert: "Es gibt wachsendes Verständnis für wissenschaftliche Sicherheit". Ein Datum für den Beginn der Einleitung habe Kishida nicht genannt.

Laut japanischen Medienberichten wollte Kishida am morgigen Dienstag mit den zuständigen Ministern seines Kabinetts zusammenkommen, um den Zeitpunkt des Beginns der Verklappung des aufbereiteten Kühlwassers zu entscheiden.

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Es wird erwartet, dass es Ende dieses Monats oder Anfang September so weit sein wird. Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen.

Ein Teil des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi. Japans Regierungschef Fumio Kishida hat im Vorfeld der geplanten Einleitung aufbereiteten Kühlwassers ins Meer die Atomruine Fukushima besucht.
Ein Teil des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi. Japans Regierungschef Fumio Kishida hat im Vorfeld der geplanten Einleitung aufbereiteten Kühlwassers ins Meer die Atomruine Fukushima besucht.  © Uncredited/Kyodo News/AP/dpa

Die Reaktoren müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Weil der Platz ausgeht, soll das Wasser über einen in den Pazifik gebauten, einen Kilometer langen Tunnel ins Meer geleitet werden. Die Entsorgung der 1,3 Millionen Tonnen soll 30 Jahre dauern.

AKW-Kühlwasser soll entsprechend behandelt werden

AKW-Betreiber Tepco will die radioaktive Konzetration im Wasser minimieren, bevor es ins Meer entlassen wird.
AKW-Betreiber Tepco will die radioaktive Konzetration im Wasser minimieren, bevor es ins Meer entlassen wird.  © RICHARD A. BROOKS / AFP

Vor der Verklappung wird das Kühlwasser behandelt. Das Filtersystem kann allerdings das radioaktive Isotop Tritium nicht herausfiltern.

Der Betreiber Tepco will das Wasser daher so verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf rund 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche.

Seit die Regierung vor zwei Jahren den Freisetzungsplan ankündigte, stieß er auf den Widerstand japanischer Fischer, die befürchten, dass der Ruf ihrer Erzeugnisse weiter beschädigt wird. Sie versuchen sich seit dem Super-Gau geschäftlich zu erholen.

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Kishida hatte am Vortag die Atomruine besucht und ließ sich die Anlagen zur geplanten Einleitung des Wassers ins Meer erklären.

Bei dem Treffen mit Sakamoto wollte er die Fischereiverbände von der Sicherheit des Plans überzeugen. Außer bei den Fischern stößt das Vorhaben auch in Nachbarländern wie China auf große Bedenken.

Titelfoto: Bildmontage: Zhang Xiaoyu/Pool Xinhua/AP/dpa, Uncredited/Kyodo News/AP/dpa

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