Mann (55) will Mädchen (9) heiraten: Überraschende Wende in dem Fall!
Herat (Afghanistan) - Das Schicksal der neunjährigen Parwana Malik aus Afghanistan bewegte Menschen auf der ganzen Welt. Das Entsetzen war groß, als herauskam, dass ihr bitterarmer Vater seine Tochter aus purer Verzweiflung an einen Mann (55) verkauft hatte, weil er Geld für Lebensmittel für die Familie brauchte. Der Käufer wollte das Mädchen heiraten. Nun kam es in dem dramatischen Fall überraschend zu einer Wende.
Wie in der vergangenen Woche bekannt wurde, hat eine Non-Profit-Organisation die Kinderbraut gerettet und vor einer Zwangsheirat mit dem sehr viel älteren Mann namens Qorban bewahrt!
Zuvor war Parwana von ihrem Vater Abdul für umgerechnet 1880 Euro in Land, Schafen und Bargeld an den Fremden verkauft worden.
Die Neunjährige habe Tag und Nacht geweint und ihren Vater bitterlich angefleht, sie doch nicht wegzugeben. Sie wolle stattdessen zur Schule gehen, um später irgendwann Ärztin zu werden.
Nach dem internationalen Aufschrei, den der schreckliche Deal auslöste, beschloss die in den USA ansässige Wohltätigkeitsorganisation "Too Young to Wed", das Kind zwei Wochen nach dem Verkauf aus dem Arrangement zu befreien und ihm die Freiheit zurückzugeben.
Parwana ist bereits bei ihrer Familie. Gemeinsam mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter wurde sie aus ihrem Lager in ein sicheres Haus in Herat, der zweitgrößten Stadt des Landes nach Kabul, gebracht, berichtet Daily Mail.
Es ist das erste Mal in Parwanas Leben, dass sie ein richtiges Zuhause hat. Bislang war die Familie immer in Zelten untergebracht.
Der Vater sagte, er habe keine andere Wahl
Parwanas Vater hat mittlerweile zugegeben, dass er heftiger Kritik ausgesetzt und gezwungen war, seine Geschichte zu erzählen, um seinen Ruf zu retten. Er habe das Gefühl gehabt, keine andere Wahl zu haben, als seine Tochter zu verkaufen, um seiner achtköpfigen Familie zu helfen. Als er seine Tochter weinend an Qorban übergab, sagte er: "Das ist deine Braut. Bitte passe auf sie auf. Du bist jetzt für sie verantwortlich, bitte schlage sie nicht."
Der Käufer wurde indes aufgrund der heftigen Reaktionen von Mitgliedern seiner Gemeinde unter Druck gesetzt, sich zu verstecken. Sein Geld habe er noch nicht zurückbekommen.
Er sagte, es wäre seine "zweite Ehe" gewesen und bestand darauf, dass er die Minderjährige gut behandelte und wie sein Kind betreute.
Ziel: Keine Mädchen in die Ehe verkaufen
Nach ihrer Rettung sagte Parwana: "Ich bin wirklich glücklich. Sie befreien mich von meinem Mann, und mein Mann ist alt." Ihre Mutter Reza Gul erklärte, sie habe versucht, den Verkauf zu stoppen, doch ihr Ehemann habe darauf bestanden. Sie sagte: "Natürlich war ich wütend, ich habe gegen ihn gekämpft und geweint."
Die Familie wird vorerst den ganzen Winter in dem Haus bleiben und von "Too Young to Wed" unterstützt. Die Gründerin der Organisation, Stephanie Sinclair, sagte gegenüber CNN: "Das ist eine vorübergehende Lösung. Was wir wirklich anstreben, ist zu verhindern, dass Mädchen in die Ehe verkauft werden."
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