Absurde Attraktion in der Wüste: Katar baut höchsten Wasserrutschen-Turm der Welt
Katar - Die spinnen, die Scheichs. Weil man anscheinend nicht weiß, wohin mit seinem Geld, baut das Wüstenemirat Katar ein Spaßbad für 50.000 Menschen. Mittelpunkt des größenwahnsinnigen Vorhabens ist die größte Wasserrutsche der Welt. Eine absurde Konstruktion, die sich ein Fünfjähriger ausgedacht haben könnte. Willkommen im "The Icon".
Am Stadtrand von Doha wird fleißig gebaut. Eine neue Stadt vom Reißbrett soll entstehen - Lusail soll sie heißen und bei Fertigstellung Wohnraum für knapp 500.000 Menschen bieten.
Die Formel-1-Strecke ist bereits fertig. Nicht weit davon entfernt: Das Lusail Iconic Stadium, in dem das WM-Finale ausgetragen werden soll und von dem Spötter sagen, dass es wohl nie wieder so voll werden wird. Es bietet Platz für fast 90.000 Menschen.
Doch in Katar denkt man bekanntlich größer. In Lusail wird auch das gigantischste Spaßbad der Welt gebaut. Der Maryal Wasserpark soll Platz für 50.000 Gäste bieten und ist so groß wie 40 Fußballfelder. Wie in der Region üblich, wurde für das Projekt eigens eine künstliche Insel aufgeschüttet. Denn Platz ist ja bekanntlich knapp in der Wüste.
Und weil der gesamte Komplex so riesig werden soll, werden auch Züge im Spaßbad verkehren. Daneben gibt es auf dem Gelände natürlich auch die obligatorischen Einkaufszentren und Fünf-Sterne-Hotels.
"The Icon" soll der höchste Wasserrutschen-Turm der Welt werden
Ganz besonders stolz ist man offenbar auf das aberwitzige Herzstück der Anlage - Ein Wasserrutschen-Turm der Superlative.
"The Icon" soll knapp 80 Meter hoch werden - so hoch, dass die Gäste mit Lift hochfahren müssen - und ist "der weltweit größte Turm seiner Art", wie Projektentwickler Qetaifan-Projects auf seiner Homepage kommuniziert.
Zudem holt man mit "The Icon" zwei weitere Weltrekorde nach Katar: Die "höchste Wasserrutsche der Welt" und der "Turm mit den meisten Wasserrutschen", wie katarische Medien stolz verkündeten.
Mittlerweile ist der Turm fast fertig und wird voraussichtlich nächstes Jahr eingeweiht.
Eigentlich sollte der Maryal Wasserpark pünktlich zur Wüsten-WM fertig werden, doch daraus wird wohl nichts, wie The Sun berichtet. Denn rechtzeitig zu den großen Scheich-Spielen mussten offenbar viele Gastarbeiter in ihre Heimatländer zurückkehren oder wurden angehalten, ihre Behausungen nicht zu verlassen.
Genaue Details zum Rutschen-Turm sind allerdings streng vertraulich, denn die Konkurrenz aus anderen Golf-Diktaturen schläft bekanntlich nicht. Zu groß ist in Katar wohl die Angst, dass die Rivalen aus Saudi-Arabien ein ähnlich kühnes Projekt in Auftrag geben könnten.
Titelfoto: Instagram/Qetaifan Projects