35 Gäste prellen die Zeche in Luxus-Restaurant und flüchten in Taxis!
Malmö - 35 Gäste speisten fürstlich in einem schwedischen Restaurant. Doch statt ihre enorm hohe Rechnung anschließend zu tilgen, verschwanden die Zechpreller einfach. Die Polizei ermittelte nur kurz, doch die Staatsanwaltschaft hat andere Pläne.
Für schlappe 82.000 Kronen (etwa 7300 Euro) soll die Gruppe an Weihnachten in dem Restaurant "Atmosfär" in Malmö diniert haben, wie die schwedische Zeitung "Sydsvenskan" berichtete.
Doch kaum war das Festmahl beendet, sollen die Gäste aus dem Lokal gestürmt und in Taxis davongefahren sein. Ohne, dass jemand bezahlt habe.
Die Besitzer des Restaurants hätten umgehend die Polizei gerufen, die kurz darauf mit mehreren Fahrzeugen in verschiedenen Teilen der Stadt Taxis mit Gästen aufspürten und anhielten.
Die Beamten konnten ein Auto mit vier Personen stoppen, in dem sich ein 45-Jähriger, seine 35-jährige Frau und zwei Kinder befanden. Dem Gast, der den Tisch reserviert hatte, schickte das Restaurant eine Rechnung samt 10 Prozent Aufschlag, wie die britische BBC berichtete.
Diese sei bislang nicht bezahlt worden. Doch statt weitere Ermittlungen einzuleiten, stellte die Polizei diese am Montag (Ortszeit) ein und verwies das Restaurant auf professionelle Schuldeneintreiber. Der Fall schien erledigt - bis jetzt!
Staatsanwaltschaft nimmt Fall wieder auf - aber warum?
Der mutmaßliche Betrug machte schnell in den schwedischen Medien die Runde, die Öffentlichkeit zeigte sich empört über die fehlenden Ermittlungen der Polizei.
Schließlich erklärte Staatsanwalt Henrik Nordquist gegenüber "Sydsvenskan" am Mittwoch (Ortszeit), dass er die Entscheidung der Polizei zwar respektiere, aber zu einem anderen Schluss gekommen sei. Der Fall sei wegen des großen öffentlichen Interesses wieder aufgenommen, so Nordquist.
"Atmosfär" wird im Michelin-Führer als "formelles und doch entspanntes Restaurant" beschrieben, das neben traditionellen Gerichten aus Schonen, Schwedens südlichster Region, auch eine umfangreiche Weinkarte bietet.
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