2022 als Hinrichtungs-Jahr: Dieses Land ist trauriger Spitzenreiter

London - Wie Amnesty International am gestrigen Montag mitteilte, wurden im vergangenen Jahr so viele Menschen wie seit fünf Jahren nicht mehr hingerichtet.

Unter anderem in Berlin, am vergangenen 13. Dezember 2022, wurde gegen die vielen Hinrichtungen im Iran protestiert.
Unter anderem in Berlin, am vergangenen 13. Dezember 2022, wurde gegen die vielen Hinrichtungen im Iran protestiert.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Länder, die für die Ausübung von Hinrichtungen bekannt sind, veranstalteten im vergangenen Jahr regelrecht ein Gemetzel. Dies geht aus dem jährlichen Bericht über die Todesstrafe von Amnesty International hervor.

Insgesamt wurden offiziell 883 Menschen, auf 20 Staaten verteilt, exekutiert. Die Organisation schätzt die Dunkelziffer um einiges höher. Einen traurigen Rekord stellte dabei Saudi-Arabien auf, wo an einem einzigen Tag 81 Menschen hingerichtet wurden. Auch die vielen Hinrichtungen im Iran sorgten dafür, dass die Anzahl der Todesopfer drastisch stieg.

Beunruhigender Weise wurden 90 Prozent der offiziellen Hinrichtungen in nur drei Ländern verübt. Nämlich Saudi-Arabien, dem Iran und in Ägypten.

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China, Nordkorea sowie Vietnam sind ebenfalls für ihre hohen Hinrichtungszahlen berüchtigt, allerdings veröffentlichen diese Staaten die Zahl der Verurteilten nicht. So wird angenommen, dass allein in China 2022 über 1000 Menschen durch staatliche Hand ums Leben kamen.

Damit ist China der traurige Spitzenreiter. Auf Platz zwei mit den meisten Tötungen liegt der Iran, gefolgt von Saudi-Arabien sowie Ägypten. Die USA landen mit 18 Hinrichtungen im vergangenen Jahr auf Platz fünf.

Einige Staaten führten 2022 die Todesstrafe ein

In Singapur gibt es immer wieder Proteste gegen die Todesstrafe, so auch in diesem Foto am 3. März 2022.
In Singapur gibt es immer wieder Proteste gegen die Todesstrafe, so auch in diesem Foto am 3. März 2022.  © ROSLAN RAHMAN / AFP

Als ein Hoffnungsschimmer gelten sechs Länder, welche Hinrichtungen ganz oder in Teilen abschafften.

Weitere fünf Staaten versprachen, diese Form der Bestrafung nicht mehr zu nutzen oder leiteten die nötigen Schritte ein, um sie zu beseitigen.

Diesen positiven Beispielen stehen fünf Länder entgegen, welche die Todesstrafe einführten, darunter auch Afghanistan.

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"Während viele Länder weiterhin die Todesstrafe in den Mülleimer der Geschichte werfen, ist es an der Zeit, dass andere diesem Beispiel folgen. Das brutale Vorgehen von Ländern wie dem Iran, Saudi-Arabien sowie China, Nordkorea und Vietnam ist mittlerweile deutlich in der Minderheit. Diese Länder sollten dringend mit der Zeit gehen, die Menschenrechte schützen und Gerechtigkeit walten lassen, statt Menschen zu töten", wird die Generalsekretärin der Organisation Amnesty International, Agnès Callamard (58), zitiert.

Titelfoto: JOHN MACDOUGALL / AFP

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