iPhones gendern jetzt: Diese neue Apple-Funktion lässt sich nicht ausschalten

Cupertino/USA - Mit dem Update auf iOS 15 benutzen Apple-Produkte jetzt geschlechtsneutrale Sprache. Dieses Feature lässt sich vom Benutzer nicht ausschalten, was bei der Community im Internet zu Beschwerden führt.

Das Apple-Logo mit dem angebissenen Apfel ist weltbekannt. Die Firma sieht sich selbst als Vorreiter in Sachen Inklusion.
Das Apple-Logo mit dem angebissenen Apfel ist weltbekannt. Die Firma sieht sich selbst als Vorreiter in Sachen Inklusion.  © Mark Lennihan/AP/dpa

Im Sommer kündigte der Milliarden-Konzern im Zuge der Entwicklerkonferenz WWDC 2021 unter anderem das Software-Update iOS 15 an. Erst im Nachhinein wurde bekannt, dass dabei auch das Thema Gendern in den Fokus rückte.

Der iPhone-Bauer möchte nämlich seine Vorreiterrolle als inklusives Unternehmen festigen und führte deshalb die gegenderte Sprache auch in ihren Geräten ein. Anreden und Begriffe werden ab jetzt mittels Doppelpunkts gendergerecht formuliert.

Dadurch ist künftig zum Beispiel nicht mehr von Nutzern, Bewohnern oder Freunden die Rede, sondern von Nutzer:innen, Bewohner:innen und Freund:innen.

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Die Schreibvariante mit den zwei Punkten soll auch nicht-binäre Geschlechter mit einbeziehen und gilt bei vielen Forschern als die bessere Alternative zum Sternchen oder Unterstrich.

Sobald man das neue System installiert hat, lässt sich diese Funktion allerdings nicht mehr deaktivieren. Auch Siri kann der Apple-Kunde das Gendern nicht verbieten.

Einzig die Umstellung der Geräteeinstellung auf die Sprache Englisch schafft Abhilfe.

Kritik an Apple, auch Microsoft und Google wollen künftig gendern

Das Gendern in der Sprache erntet viel Kritik aus unterschiedlichen Bereichen. Geht Apple hier zu weit? (Symbolbild)
Das Gendern in der Sprache erntet viel Kritik aus unterschiedlichen Bereichen. Geht Apple hier zu weit? (Symbolbild)  © Uli Deck/dpa

Die Neuerung sorgt von einigen Seiten für Kritik am Technik-Giganten. Im Internet werden Stimmen laut, die sich von der Firma bevormundet fühlen und kein Verständnis für den Zwang zu dieser Funktion haben.

Doch nicht nur Privatpersonen melden sich zu Wort, auch der deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) ist von der Lösung nicht überzeugt, da die Punkttrennung innerhalb des Wortes für die Betroffenen problematisch sein kann.

Der US-Konzern wiederum sieht sich als Wegbereiter für eine inklusive Gesellschaft und wurde dafür auch schon in der Vergangenheit aktiv. So führte das im kalifornischen Cupertino ansässige Unternehmen 2015 Emojis mit verschiedenen Hauttönen ein und ergänzte im vergangenen Jahr das Emoji-Angebot auch um genderneutrale Personen.

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Wer sich der Neuerung entziehen möchte und deswegen mit einem Wechsel zur Konkurrenz liebäugelt, darf sich keine großen Hoffnungen machen. So hat auch Google schon eine Schreibhilfe für inklusivere Sprache angekündigt.

Auch beim Softwareriesen Microsoft ist die Thematik weit oben auf der Agenda. Es dürfte also nur eine Frage der Zeit sein, bis ein ähnliches Update auch bei Android ankommt.

Titelfoto: Montage: Uli Deck/dpa, Mark Lennihan/AP/dpa

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