Fehler oder Feature? iPhones schreiben kurzzeitig "Trump" statt "Rassist"
Cupertino (Kalifornien) - Die Diktierfunktion bei Smartphones ist zwar in vielerlei Hinsicht praktisch, aber neigt dazu, Gesagtes gern auch mal falsch zu verstehen. Bei einem neu aufgetauchten Problem ist allerdings unklar, ob es sich nur um einen einfachen Fehler handelt.

Am gestrigen Dienstag kam es vermehrt zu Meldungen über einen merkwürdigen Fehler bei Apple: Wenn man versuchte, das Wort "Racist" (deutsch: Rassist) einzusprechen, dann wurde dieses kurzzeitig als "Trump" angezeigt.
Bekannt geworden ist das unter anderem durch ein virales TikTok-Video, bei dem der "Fehler" zu sehen ist. Auch bei der New York Times konnte man das Gezeigte mehrfach nachmachen.
Eine Sprecherin von Apple versuchte das Ganze damit zu erklären, dass sich die beiden Worte bei der Aussprache einfach zu ähnlich seien.
Die Spracheingabe zeigt zunächst Worte an, die sich phonetisch überschneiden und identifiziert dann erst das beabsichtige Wort - immerhin kommt sowohl in "Trump" als auch in "Racist" ein "r" vor.
Experte glaubt, es handle sich um einen Streich

Laut John Burkey, Gründer eines Start-ups für Künstliche Intelligenz und ehemaliges Mitglied des Siri-Teams bei Apple, trat das Problem wahrscheinlich nach einem Update der Apple-Server auf - für einen einfachen Fehler hält er es allerdings nicht.
Dass sich das Wort quasi von selbst wieder korrigiert sei ein Hinweis darauf, dass es sich nicht nur um technisches Versagen handelt.
Viel wahrscheinlicher ist, dass irgendwo in der Software selbst ein Code existiert, der die Spracheingabe dazu veranlasst, "Trump" zu schreiben, wenn jemand "Racist" sagt.
"Das riecht nach einem ernstzunehmenden Streich", so Burkey. Für ihn stellt sich dann natürlich die Frage, ob das wohl jemand absichtlich in die Daten eingeschleust hat.
Auch wenn der Fehler schnell behoben wurde, sind sich einige US-Bürger sicher, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zuging.
Schon lange werfen Konservative großen Technologieunternehmen politische Voreingenommenheit vor - ob sie das bei den Firmen von Elon Musk (53) wohl genauso sehen?
Titelfoto: Montage: Andrej Sokolow/dpa, Jim WATSON / AFP