Apple-Mitarbeiter klauen Nacktbilder von Kundin und teilen diese auf Facebook

Oregon (USA) - Bei der Reparatur eines iPhones hatten Angestellte von Apple Nacktfotos einer Studentin (21) veröffentlicht. Nun muss das Unternehmen dafür tief in die Tasche greifen.

Weil ihr iPhone nicht mehr funktionierte, schickte die 21-Jährige das Smartphone zurück an Apple. Was dann passierte, macht fassungslos und wird richtig teuer.
Weil ihr iPhone nicht mehr funktionierte, schickte die 21-Jährige das Smartphone zurück an Apple. Was dann passierte, macht fassungslos und wird richtig teuer.  © 123rf/ nitikorn123rf

Als das Smartphone der jungen Frau nicht mehr funktionierte, schickte sie es zurück an Apple.

Zwei Techniker in einem vom Vertragspartner Pegatron betriebenen Werkstatt kümmerten sich um den Schaden, teilten aber auch zehn Fotos "in verschiedenen Stadien der Entkleidung und ein Sexvideo", wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, die The Telegraph vorliegen.

Die intimen Aufnahmen veröffentlichten die Mitarbeiter einfach auf dem Facebook-Konto der 21-Jährigen - so entstand der Eindruck, die Studentin habe die Dateien aus freien Stücken gepostet.

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Erst nachdem Freunde die Betroffene darauf hingewiesen hatten, wurde ihr bewusst, was da auf ihrem Kanal vor sich ging - und wer vermutlich dahinter steckte.

Sie löschte die Dateien umgehend und wandte sich an den Technik-Riesen.

Für Apple wurde dieser Vorfall 2016 zu einem der größten Skandale der Unternehmensgeschichte.

Apple muss Kundin mehrere Millionen Dollar Entschädigung zahlen

Auf dem kaputten iPhone entdeckten Mitarbeiter des Reparaturservice mehrere Nacktfotos und ein Sexvideo und luden diese prompt auf Facebook hoch. (Symbolbild)
Auf dem kaputten iPhone entdeckten Mitarbeiter des Reparaturservice mehrere Nacktfotos und ein Sexvideo und luden diese prompt auf Facebook hoch. (Symbolbild)  © 123rf/ M Production

Die Frau zog vor Gericht und klagte gegen den Konzern wegen Verletzung der Privatsphäre und Zufügung von seelischem Leid.

In dem Gerichtsdokument heißt es, Apple habe daraufhin eine "umfassende Untersuchung" durchgeführt und den beiden Technikern gekündigt.

"Wir nehmen den Datenschutz und die Sicherheit der Daten unserer Kunden sehr ernst und haben eine Reihe von Protokollen, die sicherstellen, dass die Daten während des gesamten Reparaturprozesses geschützt sind", sagte ein Sprecher dem Telegraph. "Als wir 2016 von diesem ungeheuerlichen Verstoß gegen unsere Richtlinien bei einem unserer Zulieferer erfuhren, haben wir sofort Maßnahmen ergriffen und seitdem unsere Zuliefererprotokolle weiter verstärkt."

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In dem Prozess kam es nun zu einem Vergleich: Apple soll eine Entschädigung in Millionenhöhe an die Geschädigte bezahlt haben. Der tatsächliche Betrag geht aus den Gerichtsakten nicht hervor, allerdings hätten die Anwälte der Frau fünf Millionen US-Dollar (ca. 4,1 Millionen Euro) gefordert.

Außerdem rät Apple seinen Kunden in einem Support-Dokument, die Daten ihres iPhones vor dem Versand an einen Reparaturdienstleister zu löschen.

Titelfoto: 123rf/ M Production

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