Linken-Politiker gratuliert Taliban zur Machtergreifung und Ermordung deutscher Soldaten

Hamburg - Laut übereinstimmender Medienberichte und auf Twitter gespeicherter Facebook-Screenshots hat sich Bijan Tavassoli (Die Linke) kürzlich schockierend zur faktischen Machtergreifung der Taliban in Afghanistan geäußert. Er gratulierte den Terroristen und feierte den Tod etlicher Bundeswehrsoldaten.

Schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer patrouillieren nach ihrer Machtübernahme durch Kabul.
Schwer bewaffnete Taliban-Kämpfer patrouillieren nach ihrer Machtübernahme durch Kabul.  © Rahmat Gul/AP/dpa

"Das afghanische Volk hat seine Freiheit und Souveränität zurück", feierte der Politiker den Sieg der Taliban in Afghanistan in seinem Facebook-Post. Der originale Post wurde inzwischen wieder gelöscht.

Jetzt könne sich das Land "in stabilen politischen Verhältnissen nun endlich an den Aufbau der Wirtschaft machen, der diesem Land mit riesigen Bodenschätzen und einem einzigartigen Volk, das tausende Jahre mehr Kultur hat, als jeder Bewohner des Weißen Hauses, eine goldene Zukunft verspricht." Manch anderer Politiker würde es wohl Terror statt Freiheit nennen.

Für die Taliban und deren richtigen Umgang mit den von Tavassoli bezeichneten Kollaborateuren, die beispielsweise als Übersetzer mit den eingesetzten NATO-Truppen zusammengearbeitet haben, hatte er noch einen Rat. Man solle sie besser nicht öffentlich hinrichten, das wäre "für die internationale Anerkennung der neuen Regierung nur schädlich".

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Allerdings gelte in vielen Ländern der Welt auf Landesverrat die Todesstrafe, weshalb es "völlig nachvollziehbar wäre, wenn die Kollaborateure nach einem ordentlichen Gerichtsverfahren von den Taliban bestraft würden".

Warme Worte fand er schließlich noch für diejenigen, die die 37 Bundeswehrsoldaten eliminiert haben und wünschte ihnen und dem Volk eine "blühende Zukunft in Frieden und Freiheit".

Screenshots des mittlerweile gelöschten Facebook-Postings wurden auf Twitter geteilt

Die Linke nimmt Stellung zu Bijan Tavassoli

Die Linke (Landesverband Hamburg) hat am vergangenen Mittwoch zu den Aussagen des Politikers Stellung genommen. Wie nicht anders zu erwarten, distanzierte sich die Partei von dem Posting der "Privatperson", wie es in der Mitteilung heißt.

"Von diesen Äußerungen hat sich Hamburgs LINKE bereits am Montag klar distanziert. Da uns weiterhin zahlreiche Fragen und - völlig zu Recht - empörte Schreiben erreichen, erklärt die LINKE Hamburg erneut ihre Position."

Er spräche "in keiner Funktion für die LINKE oder eine ihrer Gliederungen". Gegen B.T., wie er in der Mitteilung genannt wird, laufe schon seit Montag, am Tag des Facebook-Posts ein Parteiausschlussverfahren.

Inzwischen habe er selbst erklärt, kein Mitglied mehr der Partei zu sein. "Seinen Post von Montag hat er gelöscht und durch ebenso weitläufige wie fragwürdige Ausreden ersetzt."

Titelfoto: Rahmat Gul/AP/dpa

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