Taliban wollen sich angeblich beim Kampf gegen den Klimawandel beteiligen
Kabul (Afghanistan) - Ausgerechnet die? Die radikal-islamistischen Taliban haben angekündigt, sich im Kampf gegen den Klimawandel behaupten zu wollen.
In den letzten Wochen bemühten sich die Glaubenskrieger bereits leidlich darum, sich vor der Weltöffentlichkeit ein neues Image zu verleihen - etwa, als sie kurz nach der Machtübernahme in Afghanistan davon sprachen, eine inklusive politische Führung aufbauen zu wollen, an der sich auch Frauen beteiligen können.
Nun geht die gefürchtete Terrorgruppe einen Schritt weiter: Wie "Newsweek" berichtet, wollen die Taliban nun auch beim Kampf gegen den Klimawandel helfen.
Das behauptet zumindest Abdul Qahar Balkhi, ein Mitglied der Kulturkommission der Taliban. "Wir glauben, dass die Welt eine einzigartige Gelegenheit hat, sich gegenseitig anzunähern und zusammenzukommen, um die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen nicht nur wir, sondern die gesamte Menschheit steht", argumentiert er.
Es würde nichts bringen, ein ganzes Volk auf Dauer international auszuschließen, "das in den letzten vier Jahrzehnten durch aufgezwungene Kriege verwüstet wurde."
"Wir hoffen, nicht nur von den Ländern der Region, sondern von der ganzen Welt als legitime repräsentative Regierung des afghanischen Volkes anerkannt zu werden", ergänzte Abdul Qahar Balkhi.
Internationale Gemeinschaft skeptisch: Was genau wollen die Taliban?
Schon vor ihrem Einzug in der Hauptstadt Kabul inszenierten sich die Taliban als neuerdings moderate und disziplinierte Gruppe, die unter dem Schirm der Scharia leben will.
Vor allem die westlichen Länder misstrauen den Islamisten jedoch weiterhin. Einer der Hauptgründe dafür: Die Anschläge vom 11. September 2001.
Titelfoto: Saifurahman Safi/Xinhua/dpa