Neue Mpox-Variante in Niedersachsen nachgewiesen: Familie in Quarantäne

Von Christopher Weckwerth

Hannover - Zum ersten Mal ist in Niedersachsen eine Ansteckung mit der neuen Variante des Mpox-Virus bestätigt worden. Eine Familie aus dem Landkreis Harburg steht deshalb derzeit unter Quarantäne.

In Niedersachsen wurde am Montag eine neue Variante des Mpox-Virus festgestellt.
In Niedersachsen wurde am Montag eine neue Variante des Mpox-Virus festgestellt.  © National Institute of Allergy and Infectious Diseases/dpa

Der Nachweis der sogenannten Klade Ib erfolgte am Montag im Landkreis Harburg, wie das Landesgesundheitsamt am Mittwoch mitteilte.

Die Infektion steht den Angaben zufolge in direktem Zusammenhang mit einem Aufenthalt in Afrika. Dort sei die Übertragung vermutlich erfolgt.

Eine weitere Person in der Familie sei ebenfalls erkrankt – für diesen Fall liege aber noch kein Ergebnis der Laboruntersuchung vor. Die Familie wurde vom Gesundheitsamt unter Quarantäne gestellt. Die Erkrankten werden nicht stationär behandelt.

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Das Risiko für die Bevölkerung schätzt das Gesundheitsamt aktuell als gering ein, weil sich die Infektionsketten gut nachvollziehen ließen und frühzeitig Maßnahmen zum Schutz vor weiteren Ansteckungen ergriffen worden seien.

Zu den Mpox-Symptomen zählen ein typischer Hautausschlag sowie häufig auch allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen. Tödliche Verläufe sind selten.

Mpox-Verbreitung derzeit vor allem in Afrika

Besonders in afrikanischen Ländern verbreiten sich die derzeit kursierenden Mpox-Varianten. (Symbolbild)
Besonders in afrikanischen Ländern verbreiten sich die derzeit kursierenden Mpox-Varianten. (Symbolbild)  © Janvier Barhahiga/AP/dpa

Übertragen wird das Mpox-Virus – früher Affenpocken genannt – vorwiegend beim engen Haut-zu-Haut-Kontakt, etwa beim Sex oder beim engen Umarmen, Massieren und Küssen.

Das Infektionsgeschehen der aktuell kursierenden Mpox-Varianten konzentriert sich derzeit vor allem auf afrikanische Länder.

Zwar gibt es schützende Impfstoffe, die das Risiko für einen Ausbruch der Krankheit senken und den Verlauf abmildern. An der Verfügbarkeit in Afrika mangelt es aber, ebenso wie an Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

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Deutschlandweit wurden in diesem Jahr bislang 154 Mpox-Fälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (Stand 3. April). Zuletzt meldete Berlin, dass sich in der Hauptstadt seit Jahresbeginn mehr als viermal so viele Menschen nachweislich mit Mpox infiziert haben wie in den zwei Jahren zuvor.

Dem Landesgesundheitsamt zufolge geht das RKI aktuell dennoch nicht von einer erhöhten Gefährdung der Allgemeinbevölkerung durch Mpox-Klade-I-Viren in Deutschland aus.

Titelfoto: National Institute of Allergy and Infectious Diseases/dpa

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