Roboter und ihre Zwillinge: Dresdner Start-up mit neuer Strategie auf dem Weltmarkt
Dresden - Die Firma Wandelbots sorgte lange mit Prototypen von Robotern für Aufsehen in der Branche. Jetzt will das Dresdner Start-up nichts weniger als den industriellen Robotik-Markt revolutionieren.
Kernstück ist das herstellerunabhängige Betriebssystem NOVA, das das Start-up Montagabend im exklusiven Rahmen des Dresdner Albertinums erstmals präsentierte. Ganz gleich, welcher Roboterhersteller - NOVA passt immer, verspricht Wandelbots.
Verkaufsargument: NOVA ermöglicht es, Automatisierungsanlagen auf ihre Funktionalität zu testen, bevor teure Hardware eingekauft wird.
Durch die Integration der "Nvidia Omniverse"-Plattform können Entwickler und Betreiber exakte digitale Zwillinge von Robotern, beweglichen Werkstücken und sogar von ganzen Fabriken erstellen, die vor dem realen Einsatz simuliert werden.
Für Gründer und Geschäftsführer Christian Piechnick ist NOVA geradezu epochal: "So wie Android die Smartphones revolutionierte und Windows die PC-Welt veränderte, wird NOVA industrielle Robotik für jedermann zugänglich machen und neue Arten der Kommerzialisierung für Softwareentwickler ermöglichen."
Wandelbots präsentiert sich in Nürnberg
Neben NVIDIA, dem Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen, der an der US-Börse gerade einen Höhenflug erlebt und seit Montag auch im Dow Jones gelistet ist, waren auch Microsoft und der US-amerikanische Konzern 3M Technologiepartner bei NOVA.
Möglich machte die Entwicklung des neuen Betriebssystems auch ein harter Schnitt. Piechnik trennte sich von allem, was Wandelbots mit Hardware (elektronische und mechanische Bestandteile) verband. Rund 30 Mitarbeiter mussten gehen.
Dafür konnte sich das Unternehmen voll auf Software-Lösungen (Computerprogramme) konzentrieren. Ab Dienstag nächster Woche kann jeder die Neuheit antesten. Wandelbots präsentiert sich mit NOVA in Halle 6/Stand 248 auf der Messe Smart Production Solutions (SPS) in Nürnberg.
Titelfoto: Thomas Türpe