Shenzhen (China) - Eskaliert der Technologiekrieg nun komplett? Mit dem Mate 60 Pro bringt Huawei ein verblüffend fortschrittliches Smartphone auf den Markt.

Die Überraschung war gelungen: Ausgerechnet während eines Besuchs der US-Handelsministerin Gina Raimondo (52) in China schüttelte Huawei ein unerwartetes Ass aus dem Ärmel.

Eigentlich konnten die Chinesen bislang nur 14-Nanometer-Chips produzieren. Doch das Herzstück des brandneuen Huawei Mate 60 Pro ist der Kirin 9000s-Prozessor, der im fortschrittlichen 7-Nanometer-Verfahren gefertigt wurde.

Die Neuerscheinung ist politisch brisant, denn in den USA stellt man sich nun die Frage, wie China trotz Sanktionen an die westliche Technologie gelangen konnte.

Technik Sport-Höhepunkte bei Olympia - wie sie so schnell auf den Fernsehern landen

Laut Bericht von CNN hat das Bureau of Industry and Security bereits eine Untersuchung eingeleitet.

Als wahrscheinlich gilt, dass es dem chinesischen Auftragsfertiger SMIC irgendwie gelungen ist, 7-nm-Chips ohne EUV-Werkzeuge (Extreme Ultraviolet Lithography) zu fertigen.

Dass Huawei das hochwertige Smartphone zu handelsüblichen Preisen verkaufen kann, dürfte den großzügigen Subventionen aus Peking zu verdanken sein. Denn bei den neuen Chips gibt es laut Experten bislang nur eine geringe Ausbeute, die aber mit hohen Kosten verbunden ist.

Analysten und Marktforscher gehen davon aus, dass die geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA nun weiter zunehmen könnten. Durch Huaweis technologischen Durchbruch könnte sich der US-Kongress dazu veranlasst sehen, schärfere Sanktionen gegen China auf den Weg zu bringen.