Kena: Bridge of Spirits - Ein wunderschöner Pixar-Film zum Spielen!
Heiliger Bergschrein - Als vor über einem Jahr zum ersten Mal die Playstation 5 präsentiert wurde, war unter den zahlreichen Spieletrailern des Showcase auch zum ersten Mal die Rede von "Kena: Bridge of Spirits". Der malerische und meditative Look des Werks zog sofort viele Fans in seinen Bann. Nach zahlreichen Verschiebungen hat Entwickler Ember Lab das Spiel nun veröffentlicht – und es ist richtig gut geworden!
Zugegeben: Etwas Angst musste man schon haben, dass das Erstlingswerk der Entwicklerschmiede vielleicht doch unter den Erwartungen bleiben wird. Kaum gezeigte Spielszenen, viele Verschiebungen und die Tatsache, dass viele Spielejournalisten den Key erst zum Releasetag bekommen haben, bereiteten erfahrungsgemäß etwas Bauchschmerzen.
Doch nach wenigen Stunden Spielzeit war bereits klar: Die Sorgen waren absolut unbegründet! Die titelgebende Heldin Kena steuert sich geschmeidig durch farbenfrohe Naturlandschaften und macht mit ihrem magischen Stab und ihrem Kampfstil Jade aus "Beyond Good and Evil" mächtig Konkurrenz!
Doch von vorn: Zu Beginn offenbart das Spiel nur wenig von seiner Geschichte. Kena macht sich als Geisterführerin auf den Weg zu einem heiligen Berg. Unterwegs muss sie immer wieder feststellen, dass eine mysteriöse Pflanzenfäulnis die Gegend befallen hat.
Sie trifft sowohl auf freundlich gesinnte Geister, die ihr helfen, den richtigen Weg zu finden, als auch auf ruhelose Seelen, die Ihr bekämpfen müsst.
Dafür stehen Euch einige Moves zur Auswahl, die mit genügend Fähigkeitspunkten noch erweitert werden können. Kena erfindet das Rad der Action-Adventure damit nicht neu. Das System passt aber hervorragend in die Spielwelt.
"Kena: Bridge of Spirits" ist ein kleines Grafikwunder
Diese ist in vielen Teilen zwar geradlinig, bietet insgesamt aber eine beachtliche Größe. Gut 15 Stunden werdet Ihr schon brauchen, um die ganze Gegend abzusuchen. Ob ein heruntergekommenes Dorf, nasse Höhlen oder ein schier endlos hoher Berg: Grafisch sorgt der Titel immer wieder für Aha-Momente, bei denen man gern den Fotomodus auspackt.
Dass das kleine Entwicklerstudio Ember Lab Erfahrung mit Animationsfilmen hat, wird spätestens in den schönen Zwischensequenzen immer wieder deutlich. Die geben der liebevollen Geschichte Moment für Moment immer einen besonderen Feinschliff.
Definitiv nicht vergessen dürfen wir die heimlichen Stars des Spiels: Die Rotts! Diese kleinen schwarzen Tierchen lassen sich überall in der Welt finden und fungieren als nützliche Begleiter. Ähnlich wie in "Pikmin" könnt Ihr ihnen an bestimmten Stellen Befehle erteilen und sie beispielsweise Steinstatuen wieder aufstellen lassen.
Im Kampf unterstützen sie Euch, sobald sie durch Eure Schläge genug Mut gesammelt haben, sich daran zu beteiligen. Somit lassen sich größere Gegner ablenken, während Ihr mit Eurem Stab eine stärkere Attacke aufladet.
Fazit zu "Kena: Bridge of Spirits"
Das Erstlingswerk von Ember Lab ist ein richtig gutes Spiel geworden, dessen Mechaniken das Genre nicht neu erfinden, aber zu jedem Zeitpunkt perfekt zusammenpassen. Die friedvolle, aber zum Teil verseuchte Welt und die meditative Musik, gepaart mit einer sympathischen Heldin und einer berührenden Geschichte, ergeben zusammen fast schon einen tollen Pixar-Film, der sich hier eben spielen lässt.
Während der gesamten Spielzeit gab es im Grunde genommen keinen Punkt, der wirklich negativ auffallen wollte und das spricht am Ende definitiv für den Titel. Für den vergleichsweise geringen Preis von 40 Euro macht man mit "Kena: Bridge of Spirits" zudem definitiv einen guten Deal.
Titelfoto: Ember Lab