Leipzig - Als Rotkäppchen oder der Rattenfänger von Hameln gegen fiese Monster kämpfen? Das Roguelike "Ravenswatch" von Entwickler Passtech Games bietet genau das und ist nun auch für Nintendos Switch erhältlich. Aber taugt überhaupt etwas auf dem Handheld? TAG24 hat den Test gemacht.
Die Grundidee von "Ravenswatch" ist bereits genial. Statt als zunächst namenloser Held startet Ihr hier direkt zu Beginn als legendäre Märchenfigur oder Fabelgestalt. Vier Charaktere stehen zum Start bereit, darunter Beowulf, die Schneekönigin sowie die bereits erwähnten Rotkäppchen und der Rattenfänger. Fünf weitere Figuren schaltet Ihr im Laufe des Spiels frei.
Eure Helden verfügen über jeweils eigene Fähigkeiten und spielen sich dadurch allesamt unterschiedlich. So wird Rotkäppchen bei Nacht zum bösen Wolf, während Beowulf neben seinem Schwert auch ein Drachenjunges bei sich, das Eure Gegner in Flammen steckt.
Habt Ihr Euren Kämpfer gewählt, entlässt Euch das Spiel zusammen mit bis zu drei Mitspielern auf zufällig generierte Level, in denen es innerhalb eines Zeitlimits Geheimnisse zu lüften und Aufgaben zu meistern gilt. Die Zeit wird dabei als Tag-Nacht-Rhythmus dargestellt. Hier kommt Rotkäppchens Fähigkeit zum Zuge. Ist sie abgelaufen, steht der Kampf gegen einen Boss an.
Typisch Roguelike sind die Kämpfe zu Beginn knüppelhart. Mit jedem Ableben Eurer Helden schaltet Ihr jedoch Upgrades frei, um beim nächsten Durchlauf besser austeilen zu können.
Ravenswatch für Switch im Test: Cooles Abenteuer, viel zu kleine Schrift
Der grundsätzliche Gameplay-Loop funktioniert auch in "Ravenswatch" tadellos und hat Euch schnell in seinem Bann.
Auch auf der Switch macht das düstere Abenteuer der Märchenfiguren eine gute Figur. Selbst im Handheld-Modus und bei mächtig Action auf dem Bildschirm läuft das Spiel flüssig und erlaubt sich keine Framerate-Einbrüche.
Einziger Kritikpunkt: Die einzelnen Menüs scheinen für den Handheld-Modus der Konsole noch nicht angepasst worden zu sein. Seid Ihr unterwegs und müsst mit dem kleinen Bildschirm vorliebnehmen, ist die Schrift mitunter echt schwer zu lesen. Hier hätte Entwickler Passtech Games durchaus mehr Zeit investieren können.
Darüber hinaus könnte das Spiel meiner Meinung auch ein Jahr nach seinem eigentlichen Release noch eine Einführungsmission gebrauchen, um seine Spieler nicht ins kalte Wasser zu werfen. Klar, es gibt ein lesbares Tutorial. Aber seien wir mal ehrlich: Wer schaut da schon rein, bevor er die ersten Runden auf die Mütze bekommen hat?