"Tomb Raider 1-3 Remastered" im Test: Lara Croft ist zurück - aber ohne Nostalgie geht hier nix!
Leipzig - Seit Jahrzehnten ist Lara Croft aus der Popkultur nicht mehr wegzudenken. Es gibt wohl kaum jemanden, der in der Kindheit oder Jugend nicht mit der "Tomb Raider"-Trilogie in Berührung gekommen ist. Doch wie gut waren die Spiele, auf die wir nun - fast 30 Jahre später - nostalgisch zurückblicken, wirklich?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, hab ich die am Valentinstag von Aspyr Media veröffentlichte Remastered-Version von "Tomb Raider 1-3" getestet.
Was sofort positiv auffällt: Die Entwickler haben die Spiele nicht grundlegend verändert, sondern lediglich an den Feinheiten gearbeitet. So kann man jederzeit per Knopfdruck flüssig zwischen dem neuen verbesserten Look und der alten "Polygon"-Grafik wechseln. Abgesehen davon fühlt man sich beim Zocken aber ganz "wie früher".
Das bringt seine Vor-, aber auch Nachteile mit sich. So können Steuerung und Kameraführung leider nicht mit aktuellen Standards mithalten und lösen stattdessen einfach nur Frustration und Wut aus. Präzise Bewegungen erschienen mir anfangs wie ein Hexenwerk.
Zwar gibt es eine "moderne" Steuerungs-Option, so richtig flüssig läuft das Ganze aber trotzdem nicht. Glücklicherweise gibt es zumindest die Möglichkeit, Aktionen wie Springen und Schießen nach Belieben den Controller-Buttons zuzuordnen.
Alles in allem sollte man definitiv eine gewisse Eingewöhnungszeit einberechnen, bevor man sich endlich irgendwann ohne Kopfschmerzen ins wilde Abenteuer rund um Lara Croft stürzen kann.
"Tomb Raider 1-3 Remastered": Nostalgie ist hier ein Muss!
Und eins steht fest: Dieses Abenteuer ist unverändert spaßig. Mal langsam, mal schnell arbeitet man sich durch die Level, sammelt Artefakte und Schlüssel.
Die Schusswechsel und Kämpfe mit Gegnern sind nach wie vor ausgesprochen simpel und unkompliziert gehalten, ebenso wie die Story.
Letzteres ist aber nicht unbedingt etwas Schlechtes: Stattdessen genoss ich es richtig, mal wieder eine geradlinige, unaufgeregte Action-Story spielen zu dürfen. Kein Schnickschnack!
Das bedeutet aber auch, dass sich diese Remastered-Version fast ausschließlich an nostalgische Millennials richtet. Neue Spieler, die noch keine Erfahrung mit "Tomb Raider" haben, werden mit diesem aus der Zeit gefallenen Klassiker nicht besonders viel anfangen können, dafür hat sich die Gaming-Welt in den vergangenen Jahrzehnten einfach zu deutlich weiterentwickelt. Jene Franchise-Neulinge sind wahrscheinlich besser mit den modernen Neuauflagen "Shadow of the Tomb Raider" und "Rise of the Tomb Raider" bedient.
Der Nostalgie-Faktor ist bei diesem "Remastered"-Titel also absolut ausschlaggebend.
Titelfoto: Aspyr Media