The Last of Us Part I: Das schönste und überflüssigste Remake aller Zeiten
Leipzig - Das ist es also: das Remake, das keiner wirklich wollte. Naughty Dog hat sich entschlossen, den Meilenstein der Videospielgeschichte, "The Last of Us" noch einmal in komplett neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die Runderneuerung hört auf den Namen "The Last of Us: Part I" und bietet im Grunde genommen alles, was man vom Original schon kannte. Wer vielleicht trotzdem über einen Kauf nachdenken sollte, erfahrt Ihr im Test.
"The Last of Us: Part II" war einer der letzten Titel der PS4-Ära. Die Fortsetzung des gefeierten Titels aus dem Jahr 2013 überzeugte auf ganzer Linie und erzählt eine bis heute schwer verdauliche Geschichte.
Klar, dass sich Fans deshalb seit dem Release 2020 auf eine Fortsetzung freuen. Doch statt des dritten Teils kündigten Sony und Entwickler Naughty Dog an, ein Remake des Erstlings zu veröffentlichen.
Die große Frage, die ich mir auch während des Tests immer wieder gestellt habe, war: Warum hat man das gemacht? Das PS4-Remaster des Titels kann sich auch heute noch sehr gut sehen lassen.
Die dazugehörige HBO-Serie wird voraussichtlich erst im nächsten Jahr anlaufen - das Remake ergibt also auch zeitlich keinen Sinn. Und: Es bietet wie gesagt für Kenner kaum einen Grund, erneut 80 Euro in die Hand zu nehmen.
Außer Ihr steht auf bombastische Grafik! Dann seid Ihr mit "The Last of Us: Part I" genau an der richtigen Adresse!
The Last of Us: Part I: "Wir haben unsere Welt geerdeter gemacht!"
Tatsächlich hat der Titel im Vergleich zum ebenfalls bombastischen PS5-Upgrade des zweiten Teils noch einmal eine ganze Schippe draufgelegt.
Ellie und Joel sahen noch nie so gut aus! Bereits die Anfangssequenz lässt einem mit den richtigen Grafikeinstellungen und dem passenden Fernseher die Augen explodieren. Das beschreiben auch die Entwickler selbst sehr gut:
"Wir haben unsere Welt geerdeter gemacht. Alle unsere Umgebungen und Räume werden lebendig. Licht filtert durch Bäume, Moos wirbelt auf, wenn man durch nasse Straßen watet, Käfer regen sich in den Büschen, Autos wackeln unter ihrem Gewicht, wenn man darauf landet. Dies kommt alles zusammen, erdet die Welt und fängt den Spieler in diesem immersiven Gefühl ein."
Nimmt man sich das Original und das Remake zur Hand, fallen auch einige Veränderungen auf. Einige Figuren wurden optisch bearbeitet oder ganze Räume anders gestaltet.
Hängt beispielsweise ein Plakat von Firefly-Chefin Marlene im 2013er-Teil im ersten Gebiet einfach an einem Container, hat man in der überarbeiteten Fassung eine ganze Plakatwand mitsamt anderen Fahndungsbildern installiert. Dass solche Spielereien aber für viele keinen Neukauf rechtfertigen, kann ich verstehen.
Fazit zu The Last of Us: Part I
Warum sollte ich als Kenner des Spiels "The Last of Us: Part I" noch einmal für 80 Euro kaufen? Diese Frage muss sich am Ende wohl jeder selbst stellen. Fakt ist: Ihr bekommt mit dem Remake die mit Abstand beste Version des Spiels serviert. Der Titel sieht traumhaft gut aus, die Ladezeiten sind quasi nicht mehr vorhanden und es gibt zahlreiche Einstellungen, mit denen Ihr Euer ganz persönliches Spielerlebnis auf Eure eigenen Wünsche anpassen könnt.
Der DLC "Left Behind" ist auch mit an Bord. Zudem lässt sich von Beginn an gleich der härteste Schwierigkeitsgrad einstellen. Den Mehrspieler-Teil aus dem Original hat Naughty Dog übrigens entfernt. Dafür hat man "alles, was wir im Laufe des Jahrzehnts seit dem Original gelernt haben, angewendet und diese neue Technologie genutzt, um etwas zu schaffen, das dem Original treu bleibt, aber auf aktualisierte Weise neu interpretiert wird."
Wem das reicht, der darf gerne zuschlagen. Wer "The Last of Us" bisher verpasst hat, für den stellt sich die Frage gar nicht. Dieses Meisterwerk muss man gespielt haben!
Titelfoto: Sony Interactive Entertainment/Naughty Dog