Rise of the Ronin: Fans der beliebten Shogun-Serie sollten hier ganz dringend mal reinschauen!
Leipzig - Nach dem grandiosen "Final Fantasy VII Rebirth" im Februar haut Sony nur einen Monat später den nächsten Exklusivtitel für die Playstation 5 auf den Markt. "Rise of the Ronin" hat einen klaren Auftrag: Das Soulslike-Genre weiter in den Mainstream treiben, wie es schon "Elden Ring" grandios gelungen ist. Ob der Plan aufgegangen ist, soll der Test zeigen.
Die beiden "Nioh"-Teile gehören mit zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Auch "Wo Long" im letzten Jahr konnte mich überzeugen. Deshalb war ich sehr gespannt, wie nun Team Ninjas Weg in eine Open World aussieht.
Wie schon eingangs erwähnt möchte man die bisher eher nischigen Titel nun populärer machen. Das geht schon damit los, dass man in "Rise of the Ronin" Genre-untypisch mehrere Schwierigkeitsgrade zur Verfügung hat.
Nachdem Ihr zwei(!) Charaktere erstellt habt, geht es auch schon in die ersten Schlachten nach Japan im späten 19. Jahrhundert zur Zeit eines großen Umbruchs.
Wer schon länger Team Ninja treu ist, wird sich sofort heimisch fühlen. Gute Reflexe werden in Kämpfen vorausgesetzt, es gibt erneut zahlreichen Loot, auch wenn es nicht ganz so ausufert wie beispielsweise in "Nioh", und Feinde können besonders auf der höchsten Schwierigkeitsstufe äußerst gnadenlos sein, wenn sie Euch einmal erwischt haben.
Grafisch sieht das alles sehr schick aus, auch wenn für ein PS5-Exklusive doch schon sehr viel Luft nach oben ist. Die Optik spielte bei den Entwicklern aber noch nie eine übergeordnete Rolle.
Auch Rise of the Ronins größte Stärke ist das Kampfsystem
Was Spiele wie "Wo Long" ausmachte, war das fantastische Kampfsystem. Und das funktioniert auch bei "Rise of the Ronin" sehr gut, wenn auch nach meinem Geschmack nicht ganz so geschmeidig wie bei den geistigen Vorgängern.
Euch stehen verschiedene Waffenarten zur Verfügung, die auch noch unterschiedliche Stile haben. Die lassen sich im Kampf per Knopfdruck ändern, da Eure Kontrahenten bestimmte Stärken und Schwächen gegen die jeweilige Kampfkunstart haben.
Das gibt den Auseinandersetzungen durchaus Tiefe. Bei der Abwehr sieht es ähnlich aus. Ihr habt die Wahl zwischen klassischem Ausweichen oder einer speziellen Abwehrhaltung, die ähnlich wie in "Sekiro" funktioniert.
Wehrt Ihr lang genug die Schläge der Feinde ab, kommen diese ins Stolpern und Ihr könnt einen sehr schmerzhaften Finisher ausführen. Sehr empfehlenswert.
Wer sich bislang nicht an das Genre gewagt hat, weil es zu schwer ist, kann bei "Rise of the Ronin" getrost aufatmen. Schon auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist der Titel kaum ein Problem. In Hauptmissionen lassen sich zudem auch Koop-Spieler herbeirufen. Wer sich trotzdem unsicher ist, kann in der Open World etliche Gegner zerpflücken, um weiter aufzuleveln und neue Fähigkeiten zu lernen.
Fazit zu Rise of the Ronin
Ich war sehr gespannt, wie eine Open World von Team Ninja aussehen und funktionieren würde. Und ich wurde nicht enttäuscht. "Rise of the Ronin" könnte den Stil, den frühere Titel der Entwickler schon zelebriert haben, in die breite Masse führen. Das liegt besonders an der Zugänglichkeit, dem motivierenden Gameplay und viel Sammelkram, wie es in "Assassin’s Creed" der Fall ist. Zudem wird die Serie "Shogun" aktuell auf Disney Plus extrem gefeiert - thematisch hat man hier offenbar den Zeitgeist getroffen.
Trotzdem bin ich nicht vollends zufrieden. Für mich gehen ähnliche Titel einfach besser auf, wenn sie zum Beispiel in einzelne Missionen unterteilt sind, wie es bei den "Nioh"-Teilen der Fall war. Das ist aber am Ende Geschmackssache.
Titelfoto: Team Ninja