Riesiger Hype vor dem PS5-Start: Ich habe Baldurs Gate III gespielt und bin total verwirrt!
Leipzig - Über kein anderes Spiel wurde in den letzten Wochen so oft im Internet gesprochen wie über "Baldurs Gate III"! Seit dem PC-Release Anfang August kommt die Community aus den Lobeshymnen nicht heraus. Von dem "besten Spiel aller Zeiten" und "einer Offenbarung" wird gesprochen. Zum PS5-Start konnte ich mir nun selbst ein Bild machen.
Und was soll ich sagen? Ich bin total durcheinander! "Baldurs Gate III" entlässt mich ohne wirkliches Vorspiel in eine Welt, in der scheinbar nahezu alles möglich ist.
Nach dem Charakter-Editor, in dem man aufgrund der Vielzahl an Möglichkeiten locker schon eine Stunde verbringen kann, steuere ich nach einer dramatischen Zwischensequenz in der Top-down-Ansicht meinen Helden durch verschiedene Areale.
An allen Ecken und Enden kann ich Entscheidungen treffen. Helfe ich der gefangenen Soldatin? Greife ich ein paar Goblins an oder verhandle lieber? Meist stehen Euch in einem Textfenster gleich eine ganze Reihe an Möglichkeiten offen und vor bestimmten Aktionen wird der Ausgang gar per Würfel entschieden, ganz getreu der berühmten Vorlage "Dungeons & Dragons".
Durch den Zufall kann es allerdings auch vorkommen, dass Ihr Eure Planung schon mal komplett über Bord werfen müsst, weil plötzlich Dinge passieren, die Ihr absolut nicht vorhersagen konntet. Die Möglichkeiten scheinen schier grenzenlos.
Baldurs Gate III lässt Euch auch beim Kampf freie Entscheidungen
Und ja, das ist letztendlich genau der Punkt, an dem sich die Geister scheiden werden. Denn ich lehne mich einfach mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass "Baldurs Gate III" nicht für jeden Gamer geeignet ist.
Wer beispielsweise auf eine klassisch lineare Geschichte steht, bei der man mit Erklärungen fast schon an die Hand genommen wird, ist hier definitiv falsch.
Im Titel der Larian Studios gleicht vermutlich kein Durchgang eines Spielers weltweit jemals dem eines anderen. Egal ob es darum geht, welche Mitstreiter Euch begleiten, mit wem Ihr ins Bett springt oder sonst etwas. Je nachdem, wie Ihr den Titel angeht, kann es unzählige Stunden dauern, bis Ihr überhaupt den ersten Akt abgeschlossen habt.
Und da habe ich noch nicht einmal über das Kampfsystem gesprochen. Dort werden Charaktere der Reihe nach über das Feld bewegt und Ihr nutzt verschiedene Aktionen, um den Widersachern gegenüberzutreten. Dabei können gefundene Gegenstände eine Rolle spielen, Magie oder auch stumpfes Draufgekloppe.
Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs, denn im Auswahlrad stehen so viele Kommandos zur Verfügung, dass auch hier jede Begegnung unterschiedlicher nicht sein kann.
Fazit zu Baldurs Gate III
Ich habe viele Stunden mit "Baldurs Gate III" verbracht und bin gefühlt noch immer überfordert. Als jemand, der in der Regel klassisch lineare Spiele wie "Final Fantasy 16" spielt und liebt, wird man zwangsläufig überfahren, wenn man die unglaubliche Auswahl an Möglichkeiten des Pen-&-Paper-Rollenspiels sieht.
Sei es die Story, die sich in unterschiedliche Richtungen bewegen kann, oder auch einfach nur ein banaler Kampf, der aufgrund der teils absurden Möglichkeiten jedes Mal anders stattfindet: Alles in "Baldurs Gate III" schreit danach, sich intensiv damit auseinandersetzen zu müssen - beziehungsweise zu wollen! Denn wer sich für diese Art von Spiel begeistern kann, der findet im Titel von den Larian Studios vermutlich wirklich eine Art Offenbarung.
Wer sich unsicher ist, sollte, bevor er die 70 Euro für die Playstation-5-Version ausgibt, vielleicht zuvor ein paar YouTube-Videos anschauen und sich ein genaueres Bild machen. Eine Xbox-Version des Titels soll übrigens noch in diesem Jahr folgen.
Titelfoto: Larian Studios