Nobody Wants to Die: Wir jagen einen Serienkiller in der Welt der Unsterblichen

Deutschland - Seit Mittwoch ist das futuristische Neo-Noir-Videospiel "Nobody Wants to Die" für Xbox Series X|S, PlayStation 5 und PC verfügbar. Werfen wir also einen Blick auf die interaktive Detektivgeschichte im New York des Jahres 2329.

Lebt nur noch in der Erinnerung unserer Hauptfigur weiter: James Karras Ehefrau Rachel.
Lebt nur noch in der Erinnerung unserer Hauptfigur weiter: James Karras Ehefrau Rachel.  © Critical Hit Games/Plaion

Lohnt es sich, die knapp 25 Euro für das FSK-18-Spiel lockerzumachen?

Das Grundsetting erinnert an eine Mischung aus den TV-Serien "Upload" und "Black Mirror" - nur eben in einer hochtechnologischen Zukunft.

Ewiges Leben ist möglich. Das Bewusstsein kann in Speicherbänken gesichert oder von einem Körper auf einen anderen übertragen werden.

"Diablo"-Chef im Interview: Was passiert in der nächsten Erweiterung, Herr Fergusson?
Gaming "Diablo"-Chef im Interview: Was passiert in der nächsten Erweiterung, Herr Fergusson?

Was kann da schon schiefgehen? Einiges, denn ab dem 21. Lebensjahr muss man eine Steuer für seinen Körper zahlen - oder verliert ihn. Mord und Totschlag gibt es immer noch. Und jetzt auch noch ein Serienkiller. Er hat es auf die Elite der Stadt abgesehen.

In der Rolle des 120 Jahre alten Detective James Karra erleben wir - so verspricht es der Chef-Autor hinter dem Plot, Marcin Grembowicz - eine Geschichte, "die zum Nachdenken anregt". Auch, wenn wir einen abgehalfterten und innerlich kaputten Ermittler spielen, der ein fragwürdiges Verhältnis zum Alkohol zu haben scheint.

Tatsächlich stellt sich uns als Gamer die Frage: Wo genau liegen Recht und Unrecht in einer Welt der schwindenden Moral und der Macht des Reicheren?

"Blade Runner" trifft "Mike Hammer" in einer Cyberpunk-Dystopie

Mithilfe der Zukunftstechnik lassen sich vergangene Geschehnisse detailliert rekonstruieren. Hilft das bei der Jagd nach dem Killer?
Mithilfe der Zukunftstechnik lassen sich vergangene Geschehnisse detailliert rekonstruieren. Hilft das bei der Jagd nach dem Killer?  © Critical Hit Games/Plaion

Der Debüt-Titel von "Critical Hit Games" wirkt, als ob die Entwickler "Blade Runner", "Bioshock" und die alte "Mike Hammer"-Serie in einen Mixer geworfen hätten, um das Ergebnis mit ein paar "Detroit: Become Human"-Impulsen auszustatten.

Die Kampagne des auf Entscheidungen basierenden Spiels aus der Ego-Sicht dauert etwa sechs Stunden. Wer sich gerne in Kampfsequenzen ausleben möchte und eine große Liebe für tiefgründige Rätsel hat, wird hier jedoch nicht auf seine Kosten kommen.

Wie beispielsweise bei den "Life is Strange"-Titeln erlebt man hier vor allem eine Geschichte, die man durchspielt. Allerdings auch cineastisch gut inszeniert, das kann man nicht abstreiten und dürfte auch das Hauptverkaufsargument der Händler sein.

"Diablo IV: Vessel of Hatred": So entstand die neue Spiritborn-Klasse
Gaming "Diablo IV: Vessel of Hatred": So entstand die neue Spiritborn-Klasse

Auch scheitert es an der Abwechslung im Spiel, da sich die Abläufe immer wiederholen. Das Videospiel lebt einzig und allein von der Atmosphäre, von der Inszenierung und der moralischen Komponente, die uns selbst ins Grübeln bringt. Selten war es schöner verpackt, einen Serienkiller zu jagen.

Fazit: Für Leute, die gerne einen guten Film durchspielen möchten und keinen Wert auf allzu große Grübeleien legen, sind das einfache Gameplay und das Setting perfekt. Wer auf Action und Abwechslung steht, könnte schnell gelangweilt sein. Daher gibt es hierfür 6/10 Flachmänner.

Titelfoto: Critical Hit Games/Plaion

Mehr zum Thema Gaming: