Nintendo Switch Sports: Auch nach 16 Jahren noch ein Volltreffer, doch nicht nur spielerisch ...
Leipzig - Die Japaner hauen wieder einen raus! "Nintendo Switch Sports" soll die Verkaufszahlen im Frühling nach oben treiben und möglichst die ganze Familie wieder vor die Flimmerkisten locken. Ob das genauso gut klappt wie vor 16 Jahren, erfahrt Ihr im Test.
2006: Nintendo brachte die Wii auf den Markt, ohne zu wissen, was für ein riesiger Erfolg die Heimkonsole werden würde. Das lag wohl auch daran, weil eine unscheinbare Minispielsammlung namens "Wii Sports" jeder Konsole beilag.
Fünf einfach zu erlernende Sportarten, bedient durch Bewegungssteuerung, brachte selbst Oma und Opa an den TV - und Nintendo den lang verlorenen Erfolg zurück.
Nun, 2022, soll das Verkaufskunststück wiederholt werden. Auf 83 Millionen an den Mann gebrachte Einheiten wird "Nintendo Switch Sports" mit großer Sicherheit zwar nicht kommen. Doch im Grunde genommen stehen nahezu die gleichen Voraussetzungen wie damals, außer, dass Ihr dieses Mal 40 Euro blechen müsst.
Wer das Geld investiert hat, findet sich schnell im Spocco Square Sportcenter wieder. Dort stehen dieses Mal sogar sechs Sportarten zur Verfügung.
Neben den Klassikern Bowling, Tennis und Schwertkampf (erstmals in Wii Sports Resort) stehen nun auch Federball, Volleyball und Fußball zur Verfügung. Golf soll im Laufe des Jahres per kostenlosem Update nachgeliefert werden.
Nintendo Switch Sports: Einfaches Prinzip ohne Langzeitmotivation
Viel Erklärung zur Ausführung braucht es dabei nicht. Mit einem Joy-Con bewaffnet, führt Ihr je nach Sportart einfache Bewegungen aus. Beim Tennis ist es beispielsweise der Aufschlag - beim Bowling ist der Controller sozusagen Eure Kugel.
Solisten haben wie damals dabei deutlich weniger Spaß als eine Vier-Mann-Gruppe, die sich gegenseitig in Wettbewerben schlagen will.
Die neuen Sportarten reihen sich nahtlos in die etablierten Modi ein, wobei gerade Federball und Fußball etwas auf der Strecke bleiben.
Das liegt daran, dass Federball spielerisch quasi das langweiligere Gegenstück zu Tennis ist und sich Fußball einfach zu träge anfühlt. Das sticht gerade deshalb ins Auge, weil sich Nintendo dort stark am Gaming-Hit "Rocket League" orientiert hat.
Positiv sticht Volleyball hervor, das durch verschiedene Bewegungsmöglichkeiten etwas anspruchsvoller wirkt. Doch auch dort merkt man nach ein paar Partien, dass man im Grunde genommen immer wieder das Gleiche macht und die Auswahloptionen in den Matches sehr begrenzt sind.
Am Ende ist es eben nur eine Minispielsammlung, die jederzeit für ein paar Minuten gute Laune machen kann und tatsächlich wieder für die ganze Familie geeignet ist. Wer allerdings auf mehr Substanz innerhalb der Disziplinen gehofft hat, dürfte enttäuscht werden.
Fazit zu Nintendo Switch Sports
Eines vorweg: "Nintendo Switch Sports" ist als das Spiel, was es sein will, definitiv nicht schlecht! Wie damals locken die Minispiele sowohl Alt und Jung vor die TV-Bildschirme und können so manchen Partyabend noch einmal verschönern. Die Steuerung geht dabei fehlerlos von der Hand und die Wahl der Sportarten ist grundsolide.
Mehr dürft Ihr vom Titel allerdings nicht erwarten. Es gibt keinerlei Tiefe oder gar eine Story: Ihr spielt lediglich die Minispiele, bei denen selbst ein Zweijähriger mit einer einfachen Handbewegung durchaus beim Bowling einen Strike schießen könnte. Wer mit diesem Wissen an "Nintendo Switch Sports" rangeht und es trotzdem kauft, wird viel Spaß damit haben!
Zum Schluss noch ein Hinweis: Im Spiel wird immer wieder darauf hingewiesen, unbedingt die Handgelenksschlaufen an den Controller zu machen. Aus gutem Grund! Nach wenigen Tagen mehrten sich Videos auf Twitch, in denen Spieler ihre TV-Bildschirme kaputt gemacht haben, weil ihnen die Joy-Cons aus der Hand geflogen sind.
Titelfoto: Nintendo