NFL fürs Wohnzimmer: Madden24 legt einen Lauf hin - aber nicht bis zum First Down
Deutschland - Wer weiterhin noch an älteren Konsolen festhalten möchte - räusper ... PlayStation 4 ... räusper - wird mit dem aktuellen "Madden NFL 24" wenig Freude haben.
Wer eine PlayStation 5, Xbox Series X|S oder einen PC sein Eigen nennen darf, der erlebt - wie jedes Jahr - die beste Football-Simulation aller Zeiten.
Es mag an der Übung mit dem Vorgänger-Game liegen, aber schnell bekommt man den Eindruck, dass das neue Passsystem noch eine Spur runder wirkt.
Für einen Quarterback ist es seit NextGen vielseitiger und damit auch anspruchsvoller, einen Pass richtig zu setzen, zu timen und zu platzieren.
Allerdings ist das Blockschema der Offense fast schon etwas zu gut umgesetzt. Man kann sich fast sicher sein, dass die Pocket so sauber aufgebaut wird, dass man mit jedem halbwegs mobilen QB mehrmals locker seine fünf bis sieben Yards erlaufen kann, wenn die Lücke aufgeht.
Wenn ihr also den Superstar-Modus mit einem Quarterback startet, könnt ihr innerhalb der letzten fünf Yards in der Red Zone ordentlich eure Running-TD-Quote nach oben treiben.
Vermutlich wird hier noch nachgebessert, denn auch den Runningbacks fällt es fast schon zu leicht, Meter zu machen - und auch Special Teams.
Flüssigere Bewegungen aber keine zu großen Sprünge
Spielerisch ändert sich gefühlt kaum etwas. Auch wenn das linke Schuhband in der Wiederholung noch realistischer beim Tackle wackelt, bleiben die wahrgenommenen Basics während des Spiels unverändert.
Der Superstar-Modus gibt einem Möglichkeiten, spezielle Skills für den kommenden Spieltag durch Training, Pausen, Teambuilding und ähnlichem um ein-zwei Punkte aufzustocken.
Combine und NFL-Draft in dem Modus sind durchaus machbar und man kann sich bereits vorher festlegen, welches Team einen draften soll, wenn man darauf wert legen sollte.
Was durch das zuletzt bereits installierte FieldSENSE-X-System nochmal verbessert wurde: Fängt der Receiver das Ei, bleibt er nicht erst gefühlt 10 Frames lang stehen, sondern schaltet direkt wieder in den Lauf-Modus (beispielsweise bei einer Hook-Route).
Die Kameraeinstellung auf Third-Person auf den Spieler statt auf Top-down gestellt, bringt noch mehr Realismus in die Optik. Auch im Franchise-Modus können mit neuen Features gezielt Schwächen angegangen werden.
Fazit: Keine großen Sprünge, aber durchaus Verbesserungen sind im Vergleich zum Vorgänger spürbar. Für Fans ein Muss, für Gelegenheitsspieler reicht der Vorgänger weiter aus. Nach wie vor haben wir mit dem Game eine sehr gute Sportsimulation vor uns. Dem Spiel gebe ich - zugegeben etwas durch die Vorfreude auf die neue Season aufgestachelte - stabile 8/10 Yards.
Titelfoto: Electronic Arts / Screenshot