Mit "Destiny 2: The Witch Queen" hat sich Bungie bereits jetzt selbst übertroffen!
Leipzig - Mit der neuen "Destiny 2"-Erweiterung "The Witch Queen" wollte Entwickler Bungie das ultimative Erlebnis für Freunde des Loot-Shooters bieten. Seit einer Woche ist der DLC nun draußen und Spieler können endlich den Kampf gegen die Hexenkönigin Savathun aufnehmen. Stellt sich die Frage: Hat Bungie abgeliefert?
Die kurze Antwort: Ja. Und um noch die Worte eines meiner Clan-Mitglieder zu zitieren: "Sie haben sich dabei selbst übertroffen."
Allein, was wir bisher gesehen haben, macht "The Witch Queen" bereits zur mit Abstand besten Erweiterung, die "Destiny 2" bisher bekommen hat. Warum formuliere ich das so vorsichtig? Weil der neue Raid sowie einige Fähigkeitsaspekte erst am Wochenende das Licht der Welt erblicken. Wir haben also noch nicht das komplette Paket unter die Lupe nehmen können.
Das soll allerdings nicht heißen, dass der neue DLC nicht auch so vor Inhalten strotzt: Es gibt eine neue Kampagne, eine riesige neue Karte in Form der Thronwelt, zwei neue (alte) Karten für den PvP-Modus Schmelztiegel, neue Gegner und jede Menge Rüstungsteile und Waffen (darunter die neue Lanze Glaive, die auch einige Projektile verschießen kann).
Darüber hinaus wurden der Gambit-Modus sowie die Leere-Fähigkeiten überarbeitet, und Eure neuen Schießprügel können nun auch geschmiedet werden. Jede Menge Futter also für "Destiny"-Fans.
Nicht nur bei der Story ordentlich rangeklotzt
Die Kampagne bietet grundlegend genau das, was sich Spieler erhofft haben: Eine nahtlose Geschichte ohne jeglichen Grind, die direkt an die Geschehnisse der vergangenen Seasons anknüpft.
Dank eines neuen, schwierigeren Modus, werden endlich auch erfahrene Spieler gefordert. Gerade, wer solo unterwegs ist, wird im "Legendary"-Modus einige großartige Erfolgserlebnisse feiern.
Darüber hinaus beweist "The Witch Queen" einmal mehr, wie viel Bungie in Sachen Storytelling dazugelernt hat. Nicht nur die Kampagne, auch jede exotische Quest bietet eine ausgearbeitete Erzählung mit eigenen Missionen. Selbst die neuen verlorenen Sektoren strotzen vor Charakter und laden zum Erkunden ein. Hier wurde ordentlich rangeklotzt!
Dasselbe gilt im Übrigen auch für die Leere-Fähigkeiten, die nun an das Stase-System aus "Beyond Light" angepasst wurden. Jede Klasse hat dadurch nochmal mehr Charakter bekommen und kann noch mehr in die jeweiligen Stärken investieren. Hunter sind ständig unsichtbar, Titans lassen alles um sich explodieren und Warlocks saugen die Lebensenergie aus ihren Gegnern.
Ob das Balancing auch im Schmelztiegel Bestand hat, muss sich noch zeigen. Bisher fühlen sich die Neuerungen aber ordentlich mächtig an und laden zum Experimentieren ein.
Das Waffenschmieden könnte noch Feinschliff vertragen
Mein einziger Kritikpunkt betrifft derzeit noch das Waffenschmieden.
Nicht in der grundsätzlichen Neuerung, denn die ist großartig. Die Tatsache allein, dass ich nicht mehr auf Glück angewiesen bin, um eine perfekte Wumme zu finden, ist bereits großartig. Dass das Ganze einen gewissen Grind beinhaltet, war zu erwarten und ist auch okay.
Was mich stört, ist, dass die Materialkosten für das Schmieden einmal mehr unglaublich hoch, die Materialien schwer zu finden und Freischaltungen auch nicht permanent sind. Darüber hinaus können Spieler auch nur eine geringe Menge an Materialien sammeln.
Das Schmieden wird im Spiel als neue Möglichkeit beschrieben, Gamer anzuspornen, mehr mit ihrem Equipment zu experimentieren. Die hohen Kosten und Begrenzungen bewirken aktuell jedoch genau das Gegenteil. Ich überlege mir lieber zweimal, welche Waffe ich nun schmiede, bevor ich das Material dafür ausgebe.
Man könnte sich jetzt beklagen, dass derlei Probleme in ähnlicher Form bereits in der Vergangenheit aufgetreten sind. Bungie geht es bei Materialien zunächst gern etwas konservativer an, reagiert dann allerdings auch, wenn Spieler unzufrieden sind.
Da bereits andere große Namen innerhalb der "Destiny"-Community das Thema angesprochen haben, bin ich guter Dinge, dass wir hier bald Änderungen sehen werden.
Fazit
Es sind starke Worte, aber ich stehe dazu, wenn ich sage: "Destiny 2" ist so gut wie noch nie! Mit "The Witch Queen" hat Bungie eine Riesenladung neuer Inhalte geliefert und gleichzeitig an genau den richtigen Schrauben gedreht, um das Spiel so frisch und aufregend wie seit Langem nicht mehr erscheinen zu lassen.
Gerade die Kampagne mit ihrer wahnsinnig gut erzählten Story sticht dabei für mich heraus, zumal sie dank des neuen Schwierigkeitsgrads (und zusätzlicher Schwierigkeitsgrade im späteren Verlauf) endlich auch Wiederspielwert bietet.
Chapeau, Bungie, hier habt Ihr wirklich abgeliefert!
Titelfoto: Bungie