Killer Klowns From Outer Space: Selten so überrascht von einem Game zum Film
Deutschland - Zurzeit ist es Trend, große Videospiel-Titel als hochkarätige Serien zu produzieren. "The Last Of Us" und "Fallout" sind wohl die aktuellsten Beispiele dafür. "IllFonic" und "Teravision Games" versuchen den umgekehrten Weg – und das besser, als man befürchten musste.
Quasi back to the roots, denn früher war diese Reihenfolge ohnehin die Regel. Jetzt haben sich die Entwickler aber keinen absoluten Blockbuster als Vorlage geholt.
Vielmehr – vermutlich eine Frage der Lizenz-(kosten) – konzentriert man sich auf ein Sub-Genre der Filmkunst und hat dabei einen völlig irrsinnigen Klassiker ausgegraben: "Killer Klowns From Outer Space" von 1988.
Und ja, der Film ist so bescheuert, wie es der Name vermuten lässt. Alien-Clowns landen mit einem fliegenden Zirkuszelt auf der Erde, um die Menschen auszurotten. Bevor die Menschen aber gefressen werden, müssen sie natürlich in einem Kokon eingesponnen werden.
Dieser besteht – wer ahnt es? – aus Zuckerwatte. Wer den Film noch sehen möchte: Sorgt für genug Freunde im Wohnzimmer, mit ähnlicher Humor-Facette und stellt ausreichend Bier oder Cannabis bereit.
Eine andere Art sich damit zu beschäftigen – und ja, auch hier überschneiden sich die Basics mit dem Film unverkennbar – wäre auch das frischerschienene Videospiel für PS4/5, Xbox One/Series oder PC.
Drei gegen sieben – alles andere als unfair
Und dieses Game macht durchaus Bock. Bei dem Multiplayer versuchen sieben Spieler als "Menschen" gegen drei Spieler als "Klowns" zu überleben.
Die Rotnasen kommen mit abgespaceten Waffen und Fähigkeiten um die Ecke, um ihre Opfer in Zuckerwatte einzuhüllen. Entweder mit einer entsprechenden Süßwaren-Knarre oder – wer es lieber direkter hat – mit einem beherzten Hammer-Schlag auf den Schädel des Menschen.
Die zufällig ausgewählten Menschen ihrerseits looten sich erst einmal in guter alter Warzone-Manier durch die Map, um hilfreiche Gegenstände und Waffen zu finden.
Die Karten laden sich per Zufall nach jeder Runde neu. Es bringt also nichts, Ausgänge, Wiederbelebungsmaschinen oder hilfreiche Ressourcen zu kennen. Denn im nächsten Spiel ist alles wieder anders.
Die Steuerung hat man schnell verinnerlicht und das Gameplay ist allgemein sehr einfach gehalten – passend zur Trash-Vorlage irgendwie. Und was das Ganze besonders knackig macht: Nach 15 Minuten ist der Spuk vorbei und eine neue Runde beginnt.
Pizza-Tarnung oder Hypnose? Taktik ist auf jeden Fall Trumph
Goldene Regel für die Teams: Wer taktisch spielt, hat bessere Chancen. Denn man muss mit seinen Fähigkeiten arbeiten. Als Klown ist man beispielsweise viel langsamer, als Menschen.
Dafür kann man sich – wenn man "Shorty" spielt – in einen Pizzakarton verwandeln, um dann aus der Deckung zu springen.
Als Mensch kann man schnell weglaufen und sich in Mülltonnen (großteils) verbergen. Wenn dein Kontrahent aber über das Headset dann sagt: "Oh, boy. I can seeeee youuuuu", schießt dann doch Adrenalin durch die Adern.
Im Laufe des Spiels können die freigespielten Klown weitere Fähigkeiten freischalten, wie die Kraft, Menschen zu hypnotisieren.
Fazit: Für knapp 40 Euro hat man vor allem als Teamspieler mit Gleichgesinnten ab 18 Jahren jede Menge Spaß mit "Killer Klowns From Outer Space".
Das Spiel ist "easy to learn" und je besser man sich abspricht, desto erfolgreicher klappt die Invasion oder das Überleben in dem asymmetrischen "3vs7"-Multiplayer. Das etwas überraschende Spiel bekommt 8/10 Zuckerwatte-Stäbchen. Wir erwarten eine zeitnahe Netflix-Adaption.
Titelfoto: Screenshot/privat/IllFonic