Hearthstone: Darum solltet Ihr jetzt mit diesem Kartenspiel anfangen
Leipzig - Als Blizzard 2014 mit "Hearthstone" im großen Pool der Sammelkartenspiele mitschwimmen wollte, hätten vielleicht nicht alle erwartet, was für ein großer Erfolg in den darauffolgenden Jahren für das an "World of Warcraft" angelehnte Online-Game eintreten würde. Inzwischen spielen viele Millionen Fans weltweit regelmäßig ein paar Runden. Logisch, denn Blizzard füttert sein Zugpferd immer wieder mit großen Updates.
Sieben Jahre ist es her, seit ein Freund mir empfohlen hat, mich doch mal bei diesem neuen Online-Spiel "Hearthstone" einzuloggen. Als jahrelanger Fan von "Yu-Gi-Oh!"-Karten erschien mir das als eine gute Idee.
Heute verfluche und bedanke ich mich noch regelmäßig bei ihm, dass er mich auf diesen Zug hat aufspringen lassen. Denn auch nach so langer Zeit ist meine Hassliebe für dieses Spiel ungebrochen.
"Hearthstone" hat unbestritten einen gewissen Suchtfaktor und durch seine einfache Spielbarkeit immer wieder eine erschreckende Sogwirkung.
Kurz vor dem Abendessen noch 20 Minuten Zeit? Dann schnell zum Tablet gegriffen und zwei Spieler irgendwo auf der Welt auf den virtuellen Kartenfriedhof geschickt. Zugänglich, wenig zeitaufwendig, spaßig!
Dass so eine große Zahl an Spielern aber am Ball bleibt, liegt auch daran, dass Entwickler Blizzard das Spiel regelmäßig mit großen Updates füttert.
Im Rhythmus von gut vier Monaten werden stetig neue große Kartenerweiterungen ins Spiel implementiert, die alle bisherigen Strategien vollkommen auf den Kopf stellen können und so immer wieder für ein neues Spielerlebnis sorgen.
Mit der aktuellen Erweiterung "Geschmiedet im Brachland" wurden allerdings noch einige andere Dinge angepasst.
Viele Karten, viele Möglichkeiten
Dass es für Neueinsteiger nach all diesen Jahren schwierig sein könnte, einen Zugang zum Spiel zu finden, haben sich wohl auch die Entwickler gedacht.
Deshalb gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, normale Kartenspiele zu bestreiten. Im Klassik-Modus dürfen nur Karten verwendet werden, die es zum Release 2014 beziehungsweise kurz darauf schon gab. Die meisten davon sind zum Glück sofort nach dem Installieren des Spiels für jeden freigeschaltet.
Im Standard-Format darf nur das Kernset (wo beispielsweise Klassik-Karten dazugehören) und die Karten der Erweiterungen der letzten zwei Jahre verwendet werden. So grenzt man gewisse Spielmöglichkeiten ein.
Das wird im wilden Modus komplett über Bord geworfen, denn dort sind alle Karten, die es jemals ins Spiel geschafft haben, erlaubt. Der Name ist dadurch Programm.
Gerade Neueinsteiger werden zu Beginn mit einigen Kartenpackungen for free belohnt, um sich erste Decks bauen zu können. Danach müssen im Shop neue Kartenpackungen erworben werden. Eine Packung erhält dabei fünf Karten mit mindestens einer seltenen Karte. Preis: 100 Gold (Ingame-Währung, die man für tägliche Quests erhält) oder 2,99 Euro für zwei Packungen.
Sollte man jedoch nicht gleichzeitig zehn verschiedene Decks mit den besten Karten besitzen wollen, ist man nie gezwungen, Echtgeld auszugeben. Dass man selbst in den PvP-Kämpfen ohne Geld sehr weit kommen kann, zeigen einige Beispiele auf YouTube.
Arena, Schlachtfeld und Duelle
Wer keine Lust darauf hat, einfach nur im gewerteten Modus im Ranking weiter aufzusteigen, bekommt inzwischen noch einige andere Spielmodi an die Hand. In der Arena erstellt Ihr Euch ein Deck aus 30 zufällig generierten Karten für eine von inzwischen zehn verschiedenen Klassen.
Ziel ist es, zwölf Siege einzufahren und dabei nicht mehr als drei Niederlagen zu kassieren. Zur Belohnung warten Preise wie Gold und Kartenpackungen.
Der Schlachtfeldmodus, der sich aktuell noch in der Beta befindet, geht in eine ganz andere Richtung und verbindet die im Hauptspiel erhaltenen Karten mit Auto-Chess-Elementen.
Auch der Duelle-Modus befindet sich noch in der Beta. Hier startet der Spieler mit einer kleinen Anzahl an Karten ins Rennen. Nach jedem Duell könnt Ihr Euer Deck mit weiteren zufälligen Karten erweitern und auch so versuchen, mindestens zwölf Siege einzufahren.
Zudem bietet das Spiel inzwischen auch zahlreiche Soloabenteuer, die Euch meistens Decks für bestimmte Missionen vorgeben. Hier sind Eure Gegner allerdings computergesteuert und keine echten anderen Spieler. Im Detail gäbe es noch so viel mehr inhaltlich über "Hearthstone" zu erzählen. Doch wer auch nur im Ansatz etwas für Kartenspiele übrig hat, sollte sich definitiv selbst einmal ein Bild machen.
Fazit zu "Hearthstone" und der neuen Erweiterung
Seit Jahren hält mich "Hearthstone" in seinem Bann und ich bin noch immer nicht müde, mich wieder und wieder ins Abenteuer zu stürzen. Die neue Erweiterung "Geschmiedet im Brachland" ändert das auch nicht. Mehr noch: Ein neues Belohnungssystem, das Eure stetigen Questfortschritte mit Ingame-Gold und Kartenpackungen auszahlt, treibt mich an. Die vielen verschiedenen Spielmodi sorgen zudem für so viel Abwechslung, dass man das Spiel sogar einschalten kann, wenn man auf klassische Kartenspiele eigentlich gerade keine Lust hat.
Was Blizzards Preispolitik angeht, kann ich die teils harten Vorwürfe der letzten Jahre zumindest bei diesem Spiel nicht verstehen. Auch ohne Echtgeld hat man mit etwas Ausdauer immer die Möglichkeit, zumindest ein paar der aktuellen Decks gut nachzubauen. Wer darüber hinaus jede Karte besitzen möchte, muss natürlich etwas Geld in den Brunnen werfen, was aber beim Kauf von jedem anderen Spiel ebenso wäre.
So gab es in den letzten Jahren immer wieder Versuche von anderen Kartenspielen, "Hearthstone" die Stirn zu bieten. Dass das bis hierhin noch nicht geklappt hat, spricht, denke ich, eine ganz eigene Sprache.
UPDATE, 10. Mai, 8.57 Uhr: Blizzard schraubt weiter an der Spielerfahrung
Kaum eine Woche vergeht, in der Entwickler Blizzard nicht an seinem Kartenspiel "Hearthstone" schraubt. Der Mai verspricht für Spieler gleich eine Hand voll größerer Neuerungen. Im Schlachtfeldmodus wurde mit den Stachelebern ein völlig neuer Dienertyp eingeführt, der das aktuelle Spiel ziemlich auf den Kopf stellt. Sie agieren mit der Mechanik Blutedelsteine, die bei Benutzung einem Diener einen +1/+1-Buff geben. Nach den ersten Spielrunden ist klar, dass das sehr große Auswirkung auf das Spiel haben kann.
Für Einsteiger ins normale Kartenspielgeschehen stehen ab sofort nun auch "Kampfbereite Decks" zur Verfügung. Für gut 20 Euro gibt es die Möglichkeit, ein vollständiges Deck zu erstehen und seiner Sammlung hinzuzufügen. Da auch einige legendäre Karten mit an Bord sind, ist das Angebot durchaus interessant. Zeitlich limitiert verschwinden am 25. Mai die Decks aber wohl vorerst aus dem Store - je nachdem, wie gut das Angebot bei den Spielern ankam.
Für Fans des Storymodus "Buch der Helden" gibt es zudem auch noch ein paar Neuigkeiten. Am 25. Mai wird endlich auch Thralls Schicksal eine Rolle spielen. Als Belohnung winkt eine Schamanenpackung, die ausschließlich Schamanenkarten aus dem Standardformat enthält.
UPDATE, 14. Juni, 10 Uhr: Blizzard veröffentlicht nächstes Mini-Set für Hearthstone
Und weiter geht die wilde Fahrt: Spieler des Online-Kartenspiels "Hearthstone" dürfen sich seit Anfang Juni über 35 neue Karten freuen. "Die Höhlen des Wehklagens" bieten unter anderem vier legendäre Diener, die besonders eine Verstärkung für Control-Decks darstellen.
Wer die neuen Karten erwerben möchte, braucht erneut kein Echtgeld in die Hand nehmen. Für 2000 Einheiten der Ingame-Währung wandert die Erweiterung in Eure Sammlung. Alle anderen können aber auch 15 Euro auf den virtuellen Tisch legen, um seine Decks in Zukunft ausbauen zu können.
Das Miniset stellt sozusagen die Brücke zur nächsten großen Erweiterung dar, die Blizzard sicherlich im August auf Spieler loslassen wird. Bis dahin: Viel Spaß bei den Kartenschlachten!
Titelfoto: Blizzard