Ghostrunner 2 im Test: Schneller, größer, besser?

Leipzig - Mit "Ghostrunner" lieferte Entwickler One More Level 2020 einen Geheimtipp der Extra-Klasse. Rasante Plattform-Action traf dabei auf Cyberpunk-Flair samt treibendem Synthwave-Soundtrack und vermengte sich zu einem ganz eigenen Erlebnis mit Suchtpotenzial. Mit Teil II versucht das Studio nun noch eine Schippe draufzusetzen. Aber ist das auch gelungen?

In "Ghostrunner 2" greift Ihr einmal mehr zum Katana und nehmt es in einer stylischen Cyberpunk-Welt mit fiesen Gegnern auf.
In "Ghostrunner 2" greift Ihr einmal mehr zum Katana und nehmt es in einer stylischen Cyberpunk-Welt mit fiesen Gegnern auf.  © One More Level/505 Games

An der grundlegenden Formel hat sich zunächst nichts geändert - und das ist auch gut so. Ihr schwingt nach wie vor in Parkour-Manier von Plattform zu Plattform, weicht blitzschnell Kugeln aus und versucht an Eure Gegner ran zu kommen, um sie dann mit einem Hieb Eures Katana in zwei Teile zu teilen. All das, während Euch Elektrobeats immer weiter vorantreiben.

"Ghostrunner 2" setzt dabei kurz nach den Geschehnissen von Teil 1 an. Nachdem Ghostrunner Jack (Achtung, Spoiler!) den sogenannten Architect ausgeschaltet hat, versuchen nun verschiedene Gangs die Kontrolle über Eure Heimat zu übernehmen und es ist mal wieder an Euch, für Ordnung zu sorgen. Das Spiel wirft Euch direkt in die Action und erzählt erneut vieles seiner Story über Funksprüche, um Euch im Geschehen nicht aus dem Flow zu bringen.

Zwischen den einzelnen Missionen verbringt Ihr darüber hinaus nun auch Zeit in einem Hub, in dem Ihr Euren Ghostrunner mit neuen Fähigkeiten ausrüsten und mit anderen Charakteren quatschen könnt. Gerade in Sachen Storytelling haben die Entwickler noch mal ordentlich rangeklotzt. So mancher Dialog wollte mich dabei allerdings nicht so ganz überzeugen.

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Als ich beispielsweise in einer frühen Mission Hackerin Kira anheuern soll, will diese so gar nicht mit mir arbeiten und zückt sogar eine Pistole. Als ich sie kurzerhand entwaffne und sie bitte mitzukommen, hat sie ihre Meinung bereits geändert nach dem Motto: "Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Aber gut, hier geht es ja auch hauptsächlich ums Gameplay.

Ghostrunner 2: Das Gameplay ist so süchtig machend wie im ersten Teil

In einigen Levels könnt Ihr Euch dabei diesmal sogar auf ein Motorrad schwingen - und obendrein auch noch die Welt außerhalb Eures Zuhauses entdecken!
In einigen Levels könnt Ihr Euch dabei diesmal sogar auf ein Motorrad schwingen - und obendrein auch noch die Welt außerhalb Eures Zuhauses entdecken!  © One More Level/505 Games

Und das ist wieder einmal großartig gelungen und süchtig machend, was vor allem daran liegt, dass sich die Entwickler offenbar eher auf Verbesserung statt auf Neuerfindung konzentriert haben. Evolution statt Revolution, wie es so schön heißt.

Wer Teil 1 gespielt hat, wird sich in "Ghostrunner 2" sofort wie zu Hause fühlen.

Viele Fähigkeiten gehören inzwischen zum Standardrepertoire. So habt Ihr Eure Wurfsterne nun jederzeit dabei und könnt mit Eurem Schwert Projektile abwehren und sogar zurückschleudern. Letzteres benötigt jedoch Ausdauer ebenso wie Euer Ausweichen.

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Permanent möglich ist das Ganze also nicht, sondern erfordert vielmehr taktisches Vorgehen.

Innerhalb der einzelnen Kämpfe stehen Euch zudem noch mehr Wege zum Erfolg zur Verfügung. Klar, Ihr konntet auch schon in Teil 1 an Wänden entlang laufen und Euch von A nach B schwingen. Vor allem dank der neuen Fähigkeiten wirkt es jedoch, als wäre auch hier noch einmal zusätzliche Zeit reingeflossen, um Euch noch mehr Freiheiten zu bieten.

Hinzu kommen die Motorrad-Passagen, in denen sich Jack auf sein Gefährt schwingt, um noch schneller durch die Welt zu rasen. Die Highspeed-Passagen setzen auf das ohnehin rasante Gameplay sogar noch einen drauf und erinnern dabei an Klassiker wie "F-Zero" oder "Wipeout".

An manchen Stellen mag die Hüpferei noch immer seine kleinen Problemchen haben und nicht jeder Sprung läuft makellos ab. Habt Ihr Euren Flow allerdings einmal gefunden, ist "Ghostrunner 2" eine ebenso furiose Achterbahnfahrt wie sein Vorgänger.

Fazit

"Ghostrunner 2" ist eine Fortsetzung, wie sie im Bilderbuch steht. Entwickler One More Level hat seine Erfolgsformel aus Highspeed-Plattformer und Cyberpunk-Flair an genau den richtigen Stellen verbessert und liefert hier fast schon perfekten Nachschub für Fans rasanter Action.

Wer mit Teil II bereits seinen Spaß hatte, wird sich im Nachfolger wie zu Hause fühlen. Und wer bisher noch nicht die Freude hatte, dem kann ich "Ghostrunner 2" nur wärmstens ans Herz legen - auch ohne den ersten Teil gespielt haben zu müssen.

Titelfoto: One More Level/505 Games

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