Final Fantasy XIV: Das sagt Chef-Entwickler Naoki Yoshida zur Zukunft des Spiels
Las Vegas (USA) - Mit einem Riesen-Fanfestival enthüllte Square Enix unlängst die neueste Erweiterung "Dawntrail" für "Final Fantasy XIV" (FFXIV). Chef-Entwickler Naoki Yoshida (50) stellte sich im Anschluss den Fragen der Redakteure, um über die Zukunft des Riesen-Rollenspiels zu sprechen. Dabei erinnerte er sich auch an seinen größten Moment in zehn Jahren FFXIV.
Der wohl wichtigste Punkt für die neue Erweiterung: Das Ende der bisherigen, übergreifenden Story des MMORPGs im aktuellen Add-on "Endwalker".
"Dawntrail" soll nun den Beginn einer neuen Geschichte einleiten. Die Frage, die sich dabei stellt: Soll diese ebenfalls so groß und umfangreich werden wie die bisherige, fast zehn Jahre umspannende Erzählung?
Zur Überraschung der anwesenden Reporter, viele von ihnen auch langjährige Fans von "Final Fantasy XIV", verriet Yoshida, dass tatsächlich nicht vordergründig die Absicht seines Teams war, eine einzige, zusammenhängende Story zu erschaffen.
"Wir haben einige Elemente angedeutet und haben natürlich auch versucht, offene Enden zu einem Abschluss zu bringen. Aber das passierte eher in der Hoffnung, dass wir diese Elemente später einmal zusammenführen können."
Das Team sei mit dieser Devise an jede Erweiterung rangegangen. "Und wir werden auch mit 'Dawntrail' wieder einige Dinge aufgreifen, die wir bereits zuvor angedeutet haben."
Ob die neue Geschichte ebenso lang wird wie die bisherige Saga um Eorzea, hänge dabei ganz vom Willen der Spieler ab, so der Chef-Entwickler. "Es hängt davon ab, ob sie die Geschichte mögen und sie weiter verfolgen möchten."
Und auch zum aktuellen Stand der Entwicklung äußerte sich Yoshida. "Aktuell haben wir genug Ideen, um zwei Erweiterungen damit zu füllen, ohne jetzt natürlich verraten zu wollen, worum es dabei geht."
Naoki Yoshida über zehn Jahren "Final Fantasy XIV": "Ich denke, das war mein größter Moment"
Yoshida sprach jedoch auch über das zehnjährige Jubiläum, das noch in diesem Monat in "Final Fantasy XIV" gefeiert wird.
Gefragt nach seinen großartigsten Momenten als Produzent und Chef-Entwickler des Spiels erinnerte er sich an das erste Fanfestival in Las Vegas im Jahr 2014.
Ein Jahr zuvor hatten Yoshida und sein Team gerade mit "A Realm Reborn" dem von Spielern und Fans gleichermaßen kritisierten und schon fast für tot erklärten "Final Fantasy XIV Online" eine Neuauflage beschert und so neues Leben eingehaucht. Der Wiederaufbau der Fanbase war 2014 allerdings noch voll im Gange.
"Als alle einchecken wollten, gab es plötzlich ein Problem mit den Registriermaschinen und die Warteschlange wurde größer und größer", erzählte nun Yoshida.
Der damalige PR-Chef habe ihn daraufhin gebeten, zu den wartenden Fans zu sprechen und sich im Namen aller für die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. "Ich gehe also da raus und erwarte bereits eine gehörige Schelte. Doch als ich dann da stand, bemerkte ich, dass die Leute tatsächlich jubelten. Sie freuten sich, dass FFXIV noch einmal von vorn begonnen hatte."
Ein Teenager sei sogar zu ihm gekommen und habe ihn als seinen Helden bezeichnet. "Das hat mich so demütig werden lassen und mich so erleichtert, dass das, woran wir gearbeitet hatten, tatsächlich Erfolg hatte. Ich denke, das war mein größter Moment."
Titelfoto: Montage: Square Enix