Eine Woche mit Helldivers II: Die neue Hoffnung im Shooter-Genre?
Leipzig - Im Spielesektor jagt gerade ein Überraschungstitel den nächsten. Nachdem "Palworld" Millionen von Spielern begeisterte, kickt nun "Helldivers II" den Pokemon-Klon zumindest bei Steam vom Bestseller-Thron. Der nächste Hit oder doch nur kurzer Hype? Unser Tester Eric hat eine Woche in "Helldivers" verbracht, um sich ein Bild zu machen - und war dabei ziemlich begeistert.
Dazu muss ich anfangs gestehen, dass sich "Helldivers" bis zum Release absolut nicht auf meinem Radar befand. Im Grunde war das hier eher ein "Joah, sieht interessant aus. Schauen wir mal". Dann flimmerte auch schon das Intro-Video des neuen Sony-Titels über meinen Bildschirm und ich war sofort hin und weg.
"Helldivers" erinnert auf den ersten Blick an einen meiner absoluten Lieblingsfilme der 90er: "Starship Troopers". Wie der Film wirft Euch auch das Spiel in eine ferne Zukunft, in der die "Super-Earth" von Aliens bedroht wird. Dabei geht es jedoch nicht nur um das Überleben der Menschheit, nein, hier müssen auch viel wichtigere Werte wie Freiheit und Demokratie verteidigt werden. Und so werdet Ihr nach einem kurzen Tutorial auch schon über dem ersten fremden Planeten abgeworfen, um es mit Horden käferartiger Monster aufzunehmen. Willkommen bei der Eliteeinheit "Helldivers".
Das Spiel ist wunderbar überzeichnet und nimmt sich dabei nie zu ernst. Gleichzeitig kann es dadurch aber ebenso als satirischer Kommentar über totalitäre Systeme verstanden werden wie der Kultfilm von Paul Verhoeven (85).
Die Story ist aber gar nicht so wichtig, sondern dient vielmehr als Einstieg einen Titel, der sich schnell als äußerst gelungener und vor allem beinharter Koop-Shooter entpuppt.
Von der Pistole bis zum orbitalen Raketenschlag
Denn nachdem Ihr das Intro hinter Euch habt, geht es in "Helldivers II" vor allem ums Kämpfen. Von Eurem Flottenschiff aus nehmt Ihr verschiedene Missionen an, lasst Euch per Landekapsel in feindlichem Gebiet absetzen, um diese zu erfüllen.
Das Leben schwer wollen Euch dabei nicht nur die käferähnlichen Terminiden machen, sondern auch eine Armee von Cyborgs, die mit Panzern und anderem schwerem Gerät ins Feld ziehen. Um es mit den Feinden der Freiheit aufzunehmen, seid Ihr nicht nur mit allerlei Handfeuerwaffen wie Pistolen und Sturmgewehren ausgerüstet. Euch stehen auch sogenannte Strategems zur Verfügung, mit denen Ihr beispielsweise Munitionsnachschub, schwere Waffen wie Raketenwerfer, orbitalen Beschuss von Eurem Flottenschiff oder auch eine Kampfdrohne anfordern könnt.
Die strategischen Möglichkeiten sind riesig und - habt Ihr die einzelnen Verbesserungen einmal freigeschaltet - laden definitiv zum Experimentieren ein.
Dabei solltet Ihr jedoch eines beachten: In "Helldivers" ist Friendly Fire permanent an. Ist der Raketenbeschuss also falsch gesetzt, könnt Ihr durchaus auch mal Euer eigenes Team auslöschen.
Absprache ist also wichtig. Zwar könnt Ihr auch allein in den Kampf ziehen. Vor allem aber im Koop entfaltet das Spiel sein Potenzial. Wenn Ihr Euch gemeinsam gegen die Alienhorden behauptet, Ausrüstung und Vorgehen aufeinander abstimmt und Euch dann durch das Chaos auf dem Schlachtfeld kämpft, ist das unglaublich aufregend.
Aktuell macht "Helldivers" mächtig Bock auf mehr
Das Ganze macht so viel Laune und hat dadurch so viele Spieler angezogen, dass wenige Tage nach Release sogar die Server angesichts des Ansturms überlastet waren.
Neben dem Chaos auf dem Feld und dem wirklich guten Gunplay war es dabei für mich aber auch die Freiheit, die mir das Spiel gelassen hat. "Helldivers 2" wirft Euch geradezu in den Kampf und erinnert damit sehr an die "Dark Souls"-Reihe. Im Tutorial werden Euch die grundlegenden Elemente erklärt. Alles Weitere ist Euch überlassen.
Innerhalb der Community, die sich bereits um den Shooter gebildet hat, sind deshalb allein in der ersten Woche zahlreiche Videos entstanden, die weitere Tricks und Kniffe erklären. Aktuell gibt es jede Menge zu entdecken und es fühlt sich an, als würde man täglich neue irrwitzige Tricks herausfinden.
Ob sich das Hochgefühl auf Dauer halten kann, muss sich noch zeigen. Aktuell macht "Helldivers" definitiv einiges richtig und ich habe ordentlich Bock, mehr Zeit im Kampf gegen Terminiden und Cyborgs zu verbringen. Auf der Karte ist dabei auch noch genug Platz für weitere Schlachtfelder. Vielleicht kommen mit der Zeit ja auch noch neue Gegner-Fraktionen dazu. Warten wir mal ab.
Titelfoto: Arrowhead Game Studios/Sony Interactive Entertainment