EA Sports F1 23 im Test: Entwickler hören auf Fans und bringen den Storymodus zurück
Magdeburg - Letztes Jahr hat vielen Formel-1-Fans nicht gefallen, dass in dem alljährlichen Videospiel zur Königsklasse des Motorsports der Storymodus gestrichen wurde. In EA Sports F1 23 ist er zurück. Ob man deshalb wieder einen besonderen Grund für den Kauf der Rennsimulation hat, klären wir in diesem Test.
Seit nunmehr 13 Jahren erscheint jedes Jahr ein neues Formel-1-Videospiel. Kein Wunder also, dass sich Electronic Arts (bekannt durch die FIFA-Reihe) das etablierte Entwickler-Team von Codemasters unter seine Fittiche genommen hat.
Spieler, die sowohl mit FIFA als auch F1 vertraut sind, werden entdecken, wie sehr sich beide Titel annähern. Das beginnt bei der Hintergrundmusik mit modernen Chart-Hits über den Storymodus bis hin zu In-Game-Käufen.
Das muss nicht zwingend schlecht sein. Denn EA sowie Codemasters profitieren durch ihre Erfahrungen und ihre Community voneinander.
Vor zwei Jahren wurde der Storymodus mit dem Namen "Braking Point" in das F1-Franchise eingebaut und überaus positiv angenommen. Nach einem Jahr Pause sind unter anderem die Protagonisten Aiden Jackson, sein früherer Teamkollege Casper Akkerman sowie Devon Butler (der hinterhältigste und schmierigste Fahrer im Feld) zurück.
Der Cast verspricht erneut eine packende Geschichte mit überraschenden Wendungen und herausfordernden Elementen auf den Rennstrecken.
Der Storymodus "Braking Point 2"
Keine Angst, ich versuche nicht zu spoilern:
Im neuen Storymodus versetzt man sich diesmal nicht nur in die Rolle einer der Fahrer, sondern auch in die des Teamchefs. Regelmäßig bekommt er Besuch vom Assistenten und wird um Rat gebeten, wie das Team auf besondere Situationen reagieren soll.
Darf eine Filmcrew einen der Fahrer für einen Tag begleiten oder soll dieser lieber vor dem Rennen seine Ruhe haben? Das bleibt Euch überlassen!
Es gibt (wieder einmal) einen Streit unter den Teamkollegen? Nun liegt es an Euch, wie der Rennstall die Gerüchte in der Presse entkräften soll.
Die Geschichte wird wieder mit cineastischen Szenen verpackt und diese sind ein optischer Hingucker. Vergesst die animierten Szenen bei der Siegerehrung, in denen die Fahrer eher steif und künstlich daherkommen.
In den Cutscenes von "Braking Point" fühlt man sich wie inmitten eines Animationsfilmes. Gesten und Mimiken wirken sehr gelungen und auch die hochauflösenden Texturen können sich sehen lassen. Vorausgesetzt ist natürlich eine modernere Konsole wie die Xbox Series S|X, PlayStation 5 oder eine flotte Grafikkarte im PC. F1 23 gibt es aber auch noch für die ältere Konsolengeneration der Xbox One und PlayStation 4.
Die Geschichte im Storymodus sorgt für viele Stunden Unterhaltung. Nur die Herausforderungen auf der Rennstrecke könnten etwas abwechslungsreicher sein und werden auf Dauer etwas eintönig.
Tschüss "F1 Life" - Hallo "F1 World"
Was sich seit Langem bewährt, sollte man auch nicht unnötig ändern. Jahrelang begleiten der Karrieremodus und auch das "My Team" schon die Formel-1-Spielereihe. Wie in den Jahren zuvor könnt Ihr die aktuelle F1-Saison als einer der 20 Fahrer im Feld nachspielen oder Ihr nehmt mit Eurem eigenem Team an der Weltmeisterschaft teil.
Im letzten Jahr wurde das sogenannte "F1 Life" eingeführt. Dort konnte man seine Errungenschaften und Autosammlungen anderen Spielern und seinen Freunden präsentieren. In diesem Jahr wurde der Modus überaus sinnvoll umgebaut und erweitert. Von nun an trägt er den Namen "F1 World".
Hier befindet sich die Zentrale für den Online-Multiplayer. Zur Auswahl stehen die freien Online-Lobbys und Ranglisten-Sessions. Weiterhin gibt es in der "F1 World" Wettkampfserien gegen KI-Abbildungen Eurer Freunde.
Mit jedem Rennen sammelt Ihr am Ende Punkte, Geld, Autoteile, Teammitglieder und Sticker. Diese könnt Ihr verwenden, um die Performance Eures Autos bei KI-Rennen zu verbessern und gewisse Vorteile freizuschalten.
Sie geben Euch unter anderem für eine gewisse Zeit eine verbesserte Auto-Aerodynamik oder weniger
Reifenabnutzung. Um Vorteile zu aktivieren, müssen während des Rennens kleinere Herausforderungen wie zum
Beispiel das Absolvieren einer fehlerfreien Runde erfüllt werden.
Die bereits erwähnten Sticker zeigen Fotos von Fahrern, Teams oder Rennstrecken. Diese könnt Ihr in einem virtuellen Sammelalbum einkleben.
Fazit
EA Sports F1 23 ist endlich wieder einer der besseren F1-Titel. Kleinere Änderungen und Umgestaltungen sind den Entwicklern gelungen. Sie sorgen wieder für mehr Spielfreude und weitere Motivation.
Gewohnte Modi wie zum Beispiel Zeitfahren oder Online-Ranglisten-Multiplayer sind in der Spieleserie bereits etablierte Standards. Ein Storymodus sollte allerdings von nun an jedes Jahr dazugehören.
Die große Revolution der Spielereihe ist F1 23 auch diesmal nicht, aber das Gesamtpaket stimmt. Fans der Formel 1 können wieder ohne Gewissensbisse zugreifen.
Titelfoto: EA/Codemasters