EA Sports F1 22 im Test: Story raus, unnötige Features rein

Magdeburg - Die "Königsklasse im Ballsport" ist zweifelsohne der Fußball. Im Motorsport ist es die Formel 1. Kein Wunder also, wenn es parallel zu "FIFA" auch jedes Jahr ein neues F1-Spiel gibt. Jetzt steht "F1 22" in den Regalen und wir sagen Euch, ob es nur ein Update zum Vorjahr ist, oder völlig neue Ideen enthält.

Die Rennwagen wurden mit viel Liebe zum Detail in das Spiel umgesetzt.
Die Rennwagen wurden mit viel Liebe zum Detail in das Spiel umgesetzt.  © EA

Im diesjährigen F1-Spiel wird die vor Jahren abgeschlossene Übernahme des Entwicklers Codemasters durch Electronic Arts deutlicher. Zum ersten Mal prangt das "EA Sports" Logo auf dem Cover gleich neben dem neuen verkürzten Titel "F1 22".

Auch der erste Moment im Spielmenü lässt Erinnerungen an die FIFA-Reihe aufkommen. Von nun an spielen im Hintergrund lizenzierte Musiktitel erfolgreicher Künstler.

Für weitere Neuerungen im Spiel sorgt die Formel 1 selbst. Denn in diesem Jahr gelten neue Aerodynamik-Regeln, die das Aussehen der Fahrzeuge komplett verändert haben. Selbstverständlich sind alle offiziellen Rennwagen samt Fahrer, Teams und Rennstrecken der Saison 2022 enthalten.

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Das Hauptaugenmerk liegt seit Jahren darin, die Formel-1-Weltmeisterschaft nachzufahren oder einfach nur ein paar ausgewählte Rennstrecken mit seinem favorisierten Rennwagen unsicher zu machen.

Auch die Formel 2 hat wieder einen Platz im Spiel bekommen. Dort wird - wie seit mehreren Jahren - zunächst mit dem Fahrerfeld des Vorjahres gespielt. Mit einem kostenlosen Update kommt auch die Saison 2022 dazu.

Im letztjährigen Spiel gab es mit "Breaking Point" einen Story-Modus, bei dem man einen jungen aufstrebenden F1-Fahrer im teaminternen Kampf gegen einen alteingesessenen F1-Veteranen begleitet. In "F1 22" ist davon nichts mehr zu sehen. Einen Story-Modus gibt es diesmal nicht.

Die in diesem Jahr eingeführten Neuerungen sind eher ein nettes Beiwerk, dienen aber nicht wirklich zur längeren Unterhaltung.

"F1 Life": Etwas unnötig aber ein guter Ansatz

In "F1 Life" können Spieler sich gegenseitig besuchen und ihre freigespielten Errungenschaften präsentieren.
In "F1 Life" können Spieler sich gegenseitig besuchen und ihre freigespielten Errungenschaften präsentieren.  © EA

Mit "F1 Life" können Spieler ihre errungenen Pokale und gewonnenen Supercars allen Spielern auf der Welt zeigen. Nebenbei können eine Wohnung und der eigene Charakter mit diversen Gegenständen gestaltet werden. Einen wirklichen Mehrwert bringt dieses Feature aber nicht. Lediglich ein kleines Community-Gefühl und etwas Geld in die Taschen von Electronic Arts durch Mikrotransaktionen.

Die bereits erwähnten Supercars sind eine weitere Neuerung in F1 22. Zu dieser Wagenklasse zählen zum Beispiel das Safety Car von Mercedes und Aston Martin. Hinzu gesellen sich lizenzierte Wagen von McLaren und Ferrari. Durch das Erreichen von bestimmten Meilensteinen erhält man einen Token, um einen dieser Wagen in seine "F1-Life-Wohnung" ausstellen zu können.

Viele dieser Meilensteine sind leicht zu erreichen. Oftmals reicht es, wenn man eine gewisse Anzahl an Kilometern in einem F1- oder F2-Rennwagen zurücklegt.

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In den sogenannten "Pirelli Hotlaps" können diese Supersportwagen für verschiedene Herausforderungen (zum Beispiel Checkpoint-Fahren) verwendet werden.

Optisch fällt auf, dass Codemasters noch ein wenig an der Grafik geschraubt hat. Die Rennwagen und Details auf der Rennstrecke sind hübsch anzusehen.

Lediglich die Zwischensequenzen, wie zum Beispiel die Freude der Boxencrew nach der Zieleinfahrt, könnte hübscher ausfallen. Frisuren und Gesichter kommen durchaus doppelt vor und wirken oft hölzern. Mehrmals ist uns aufgefallen, dass Sponsoren und Logos auf der Teamkleidung einfach nur ein Pixelbrei waren. Vielleicht kann hier ein Patch nachbessern.

Begleitet werden die Zwischensequenzen von der Stimme des Sky-Kommentators Sascha Roos (50). Dieser löst mit F1 22 den bisherigen RTL-Kommentator Heiko Waßer (64) ab. Und Roos macht seinen Job richtig gut! Seine eingesprochenen Texte klingen weniger abgelesen und unterstreichen, wie sehr er für diesen Sport brennt.

In den Zwischensequenzen können Gesichter und Frisuren doppelt vorkommen (Hintergrund rechts). Gestik und Mimik wirken oft unmenschlich.
In den Zwischensequenzen können Gesichter und Frisuren doppelt vorkommen (Hintergrund rechts). Gestik und Mimik wirken oft unmenschlich.  © EA

Fazit

Im Ganzen liefert Codemasters wieder ein solides Rennspiel ab. Das Hauptsächliche ist nach wie vor die Formel-1-Weltmeisterschaft virtuell nachzufahren. Die Fahrphysik ist wie immer gut umgesetzt, die Rennwagen strotzen nur von Details und die KI-Fahrer geben nicht so schnell nach, wirken aber manchmal zu aggressiv.

Bedeutende Neuerungen bleiben aber in diesem Jahr aus. Eine Online-Ausstellung der persönlichen Errungenschaften und ein paar Supersportwagen reichen nicht. Selbst die meisten 3D-Abbildungen der realen F1-Fahrer sind vom Vorgänger unverändert übernommen worden. Im nächsten Jahr müssen Electronic Arts und Codemasters deutlich mehr liefern.

Trotzdem ist "F1 22" ein Rennspiel, bei dem man ruhig zugreifen kann. Rennsport-Fans kommen selbstverständlich auf ihre Kosten. Fans der Formel 1 kommen um das Spiel nicht drumherum, sollten aber dieses Jahr keine Revolution erwarten.

Titelfoto: EA

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