Diese Spiele solltet Ihr über die Weihnachtstage zocken!
Leipzig - Fröhliche Weihnacht überall! Wer absolut keine Lust auf langweilige Familiengespräche hat, darf sich gern seine Konsole schnappen und über die freien Tage genüsslich ein paar Videospiele zocken. TAG24 bringt Euch mit ein paar Tipps in Stimmung.
Robert zockt Open Transport Tycoon Deluxe (OpenTTD)
Der Name Chris Sawyer ist sicherlich nicht vielen Gamern bekannt. Sawyer ist ein schottischer Programmierer, der eine der größten und beliebtesten Computerspiele-Marken der Welt geschaffen hat. Die Rede ist vom Freizeitpark-Aufbauspiel Rollercoaster Tycoon.
Doch bevor er sich auf Karussells und Achterbahnen konzentrierte, veröffentlichte der heute 56-Jährige Mitte der 1990er-Jahre eine Transport-Wirtschaftssimulation.
In Transport Tycoon Deluxe muss der Spieler Rohstoffe an Fabriken liefern und deren Produkte an die Bevölkerung bringen. Auch die Einwohner selbst wollen von A nach B gebracht werden.
Dabei stehen unterschiedliche Transportwege (Wasser, Luft, Land) und Fahrzeuge (E-Züge, Magnetschwebebahnen, Lkw/Busse) zur Verfügung. Nachdem beispielsweise die Gleise verlegt und eine gewinnbringende Bahnlinie geschaffen wurden, kann das Geld in eine noch ausgefeiltere Strecke investiert werden.
Seit 2004 gibt es dank einer bis heute aktiven Community das modifizierte und kostenlose "Open TTD". Sogar inklusive Online-Modus! Zugegeben: Das Spiel ist nur etwas für eingefleischte Fans von Wirtschaftssimulationen, die auch etwas Zeit für den Bau der Transportwege mitbringen müssen.
Zu Weihnachten ist das Spiel für mich der ideale Pausenfüller zwischen Frühstück und Gänsebraten. Am meisten reizt der Online-Modus, bei dem man viele Gleichgesinnte trifft, die wiederum mit ihren Transportunternehmen den Konkurrenzdruck erhöhen und motivieren.
Dabei ist es auch kein Problem, wenn man sich ausloggt und wieder seine Zeit der Familie widmet. Auf den Servern läuft das Spiel weiter und das eigene Transportunternehmen scheffelt bis zum nächsten Einloggen weiterhin Geld - zumindest so lange, bis das gesetzte Spielziel noch nicht erreicht wurde.
Annika zockt Season: A letter to the future
In meinem Game-Test im Januar kam ich gar nicht mehr aus dem Schwärmen raus, und genau so soll es jetzt weitergehen. Denn meiner Meinung nach steht fest: "Season: A letter to the future" ist einer der besten Titel des Jahres - den viele Menschen aber vermutlich gar nicht auf dem Schirm haben.
Anstatt Action, wilder Kämpfe oder ausufernder Open Worlds konzentriert sich "Season: A letter to the future" voll auf die Story, die kurz vor dem Ende der Welt spielt. Eine junge Frau macht sich auf ins Unbekannte, um letzte Erinnerungen (Geräusche, Fotos und Geschichten) für die Nachwelt zu sammeln und festzuhalten.
Es ist keine leichte Kost, so wird man ständig mit Gefühlen der Nostalgie, Trauer und Selbstreflexion konfrontiert, begleitet von einem mitreißenden Soundtrack und tollen Landschafts-Animationen.
Meiner Meinung nach also das perfekte Game zum besinnlichen Jahresende: Wann sonst hat man die Zeit und Ruhe, die vergangenen Lebensmonate mal ausgiebig Revue passieren zu lassen und zu entscheiden, ob man im kommenden Jahr genauso weitermachen oder lieber etwas verändern sollte?
Mit einer Spielzeit von sechs bis zwölf Stunden - je nachdem, wie tief man in die Welt kurz vor dem Untergang eintauchen will - bietet "Season: A letter to the future" genau die richtige Menge an Denkmaterial für die Feiertage.
Michi zockt Jusant
Nach einem Jahr mit großen Blockbuster-Titeln darf es über die Weihnachtstage gern etwas ruhiger zugehen. Da kommt mir "Jusant" gerade recht. Denn im melancholisch angehauchten Adventure, das entfernt an Titel wie "Journey" erinnert, geht es lediglich darum, entspannt auf einen Berg zu klettern.
Ok, das klingt jetzt nicht gerade überwältigend. Wer sich darauf allerdings einlassen kann, erlebt ein durch musikalisch wunderbare Klänge begleitetes Abenteuer, das zum Ende hin sogar extrem rührend ist.
Der Fokus liegt wie bereits erwähnt auf dem Klettern. Das funktioniert allerdings nicht ganz so einfach gestrickt wie beispielsweise in "Assassins Creed" oder "Uncharted". Stattdessen hangelt Ihr Euch mit einem Enterhaken bewaffnet über steile Klippen von Fels zu Fels.
Begleitet werden Ihr dabei von einem kleinen Monsterchen namens Ballast, das mit seinen nützlichen Fähigkeiten unter anderem versteckte Gegenstände in der Umgebung aufspüren kann.
Nach etwa acht Stunden ist der kleine Titel auch schon vorbei. Aber glaubt mir: diese Reise lohnt sich!
Eric zockt das Remake von Dead Space
Ach, Weihnachten, das Fest der Ruhe und der Besinnlichkeit. Was gibt es da besseres, als allein im Universum den absoluten Horror zu erleben? Sich durch die Gänge eines Alien-verseuchten Raumschiffs zu schleichen, nachdem man zuvor noch Omas Kartoffelsalat genossen hat? Genau, nichts!
"Dead Space" gehört nach wie vor zu meinen absoluten Lieblingsspielen. Und auch wenn ich nicht mit jeder Änderung des im Januar erschienen Remakes fein bin, ist diese Erfahrung immer noch jede Minute wert.
Die Entwickler von EA Motive Studios haben aber auch einen richtig guten Job bei der Erneuerung dieses Klassikers gemacht. Die großartigen Elemente des Originals wurden fast alle beibehalten und man fühlt sich nach wie vor Zuhause auf der USG Ishimura. Besonders die Grafik macht jedoch immer wieder deutlich, dass es sich hier um ein modernes Spiel handelt. Darüber hinaus wurden manche Laufwege verkürzt und es gibt hier und da sogar ein paar Nebenmissionen, die für Abwechslung sorgen.
Wer also abseits des Weihnachts-Horrors Lust auf richtigen Horror hat, dem kann ich "Dead Space" nur ans Herz legen. Kopfhörer auf, Vorhänge zu und ich verspreche Euch, der Familientrubel wird schnell vergessen sein.
Seid allerdings nicht überrascht und schreit, wenn plötzlich mal die Tür auf geht. Nein, das ist kein fieser Necromorph. Das ist nur Oma, die Euch Plätzchen bringen möchte.
Marco zockt: Call of Duty – Modern Warfare III
Am Ende wird's noch schnell asi. Keine deepe Story, keine tiefgründigen Charaktere und noch nicht einmal die Kampagne ist es wert, sie überhaupt zu starten.
Das schlecht bewertetste aber auch zugleich meistverkaufte CoD aller Zeiten wird mich und meine Freunde aufs virtuelle Schlachtfeld durch die Feiertage führen.
Klar, es ist mal wieder more of the same, keine Frage. Und Modi wie "Rustment 24/7 Hardcore" treiben natürlich die Verkaufszahlen von Ersatz-Controllern aufgrund spontaner Wandwürfe rapide nach oben. Dennoch funktioniert die Formel weiterhin und bringt uns nicht zuletzt Maps wie eben "Terminal", "Shipment" oder "Rust" zurück.
Mit seinen Freundinnen und Kumpels im Headset ist es wie ein Filmabend, bei dem einer der 372 "Fast & Furious"-Teile läuft: Was auf dem Bildschirm passiert und plumper Blödsinn, aber man kann gemeinsam das Gehirn in Stand-By setzen und eine gute Zeit haben.
Besinnlich mag natürlich anders sein, aber über die Weihnachtszeit ist auch der Modus "Schneeballschlacht" zurückgekehrt. Keine Knarren, keine Sprengladungen – dafür ballistische Experimente mit kristallinem H2O. Bescheuert – aber geil.
Titelfoto: Montage: Dontnod Entertainment + EA + Scavengers Studio + Activision