Dead Island 2: Ramba-Zombie im Urlaubsparadies! Irrwitziges Gemetzel in lähmender Dauerschleife
Deutschland - Ihr kennt das Problem: Ihr wollt gemütlich an den Strand gehen und plötzlich bricht die Zombie-Apokalypse aus. Bei "Dead Island 2", das am Freitag erscheint, scheitert Eure Evakuierung und Ihr müsst Euch mit Untoten herumärgern. Zum Glück seid Ihr aber ganz taffe Schnetzler.
2014 wurde das Spiel bereits angekündigt, mehrfach wurde der Entwickler gewechselt und entsprechend gespannt hat man natürlich auf den Nachfolger des Gemetzels gewartet.
Der Titel wurde letzten Endes von "Dambuster Studios" entwickelt und über Deep Silver und Plaion auf den Markt gebracht.
Tun wir für einen Moment so, als ob die Handlung relevant wäre, und gehen darauf ein: Anfangs wählt Ihr einen der Charaktere, die sich im Evakuierungs-Flieger befinden. Dieser stürzt dummerweise über Los Angeles ab und zusammen mit fiktiven Hollywood-Promis und Stars plant Ihr die Flucht aus L.A.
Während der ersten Tutorial-artigen Auseinandersetzungen mit den Hirntoten (also den Zombies, nicht den Promis) werdet Ihr - Überraschung - gebissen und stellt fest: Oha, ich bin immun.
Offenbar hat Euer Charakter aber nie "The Last Of Us" gezockt, denn er oder sie hält es für eine super Idee, sich als möglicher Impfstoff-Träger der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.
Elektro-Party: Autobatterien in Wassernähe lassen Zombies zappeln
Problem: Um zu diesen Wissenschaftlern zu kommen, muss man einige Aufgaben erfüllen, die immer durch die von Zombies überlaufenen Bereiche führen.
Unterwegs könnt Ihr verschiedene Karten erhalten, die Euch besondere Fähigkeiten verleihen. Diese gilt es clever im Kartendeck zu aktivieren, denn auch die verschiedenen Untoten haben unterschiedliche Leistungslevel.
Zudem könnt Ihr diverse Waffen einsammeln und an den klassischen Werkbänken modifizieren und aufleveln. Außerdem kann die Autobatterie aus dem verunfallten Auto eine sehr elektrisierende Wirkung auf angreifende Gegner haben.
Besonders, wenn sie an einem defekten Hydranten vorbeilaufen. Die Umgebung bietet viele Möglichkeiten, sich gegen die verschieden hartnäckigen Zombies zur Wehr zu setzen.
Auch die Boss-Kämpfe sind - wie der Rest des Spiels - stark designt und immer auf eine gewisse Art ein absoluter Hingucker. Im Hotel-Ballsaal gegen eine Zombie-Braut (die eine Statur wie "The Rock" hat) anzutreten oder sich beim Kostümfest gegen Zombie-Clowns zu behaupten, erlebt man nicht alle Tage.
Schnell kommt das "Same, same, but different"-Gefühl auf
Genau hier kann einen das Spiel jedoch auch schnell wieder verlieren.
Egal, wie groß die Horden sind, man kann immer Abstand gewinnen und sich in der Pseudo-Open-World neu aufstellen, wenn es hart auf hart kommt.
Alle Kämpfe zielen nur darauf ab, das Energie-Level des Angreifers einfach nur plump auf null zu bringen.
Bei den Boss-Fights ist die klassische "Ich mache einen Power-Move und brauch dann ein paar Sekunden Erholung, in denen ich mich nicht wehren kann"-Move die Go-to-Taktik.
Fazit: Die Kulisse, die Grafik, die ganzen Teilabschnitte punkten auf jeden Fall richtig geil mit dem Design. Es macht richtig Spaß, sich durch die abwechslungsreiche Gegend zu splattern.
Allerdings: Es wiederholt sich sehr viel, der Anspruch ist überschaubar und auch der übertriebene Einsatz von - vermeintlich - hipper Jugendsprache geht einem stellenweise auf den Keks. Manchmal fragt man sich zudem, ob die Waffen-Mods wirklich einen nennenswerten Effekt haben.
Man bekommt schnell das Gefühl, immer das Gleiche zu tun. Daher gebe ich diesem Titel nur 7/10 MediKits. Wenn Ihr aber schon immer mit Wolverine-Krallen oder Elektro-Messern Zombies zerlegen wolltet, dann ist das Euer Videospiel. Erhältlich ist das Spiel ab etwa 60 Euro für PlayStation 4 und 5, Xbox One, Xbox Series und auf dem PC.
Titelfoto: Screenshot/Deep Silver