Concord hat das Zeug zum Flop des Jahres und Ihr solltet lieber die Finger davon lassen

Leipzig - Mit dem Hero-Shooter "Concord" wollte PlayStation-Hersteller Sony weiter Fuß im seit Jahren erfolgreichen Games-as-a-Service-Markt fassen. Was von den Japanern groß beworben wurde, entpuppt sich nur wenige Tage nach Release jedoch bereits einer der vielleicht größten Flops in der Geschichte des Unternehmens. Dabei ist das Spiel selbst gar nicht mal so schlecht - nur eben auch nicht gut.

Mit dem Hero-Shooter "Concord" könnte PlayStation-Hersteller Sony den Flop des Jahres erleben.
Mit dem Hero-Shooter "Concord" könnte PlayStation-Hersteller Sony den Flop des Jahres erleben.  © Sony Interactive Entertainment/Firewalk Studios

Die Japaner versuchen bereits seit Längerem in den Markt der Service-Games einzusteigen. Erst die Übernahme von "Destiny"-Entwickler Bungie für 3,6 Milliarden Dollar, dann der Release von "Helldivers" Anfang des Jahres.

Wie erfolgreich das Ganze war, wird inzwischen hart infrage gestellt. Bungie verlor in den vergangenen Monaten um die 40 Prozent seiner Mitarbeiter aufgrund von schlechter Führung und Misswirtschaft. "Helldivers" erlebte zwar einen fulminanten Start, verzeichnet nach einigen fragwürdigen Entscheidungen jedoch nur noch einen Bruchteil seiner Spielerzahlen.

Den größten Flop könnte Sony jedoch mit dem Release von "Concord" erleben. Der Hero-Shooter verzeichnete zum Release vergangenen Freitag mit gerade einmal 697 gleichzeitigen Spielern seinen bisherigen Rekord. Zum Vergleich: Selbst das unterirdische "Der Herr der Ringe: Gollum" spielten zum Release 758 Gamer gleichzeitig. "Counter-Strike 2" verzeichnet täglich mehr als 1,3 Millionen gleichzeitige Spieler, bei "Concord" waren es am Donnerstag gerade einmal 178. Weltweit.

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Ein Spiel, das laut seinen Entwicklern acht Jahre brauchte, bis es das Licht der Welt erblickte, könnte bereits nach wenigen Wochen seine Server abschalten, schlichtweg weil es niemand spielt.

"Concord" im Test: Ein Haufen Mittelmaß

Der Titel bietet mittelmäßigen Shooter-Spaß und verzeichnet auf Steam aktuell beinahe katastrophale Spielerzahlen.
Der Titel bietet mittelmäßigen Shooter-Spaß und verzeichnet auf Steam aktuell beinahe katastrophale Spielerzahlen.  © Sony Interactive Entertainment/Firewalk Studios

Dabei ist das Spiel selbst gar nicht mal so übel. Wirft man sich in eine Runde, machen die Shooter-Mechaniken und Fähigkeiten der einzelnen Charaktere/Heroes durchaus Spaß. Auch Grafik und Sounddesign überzeugen. Man kennt das nur alles schon. Schlimmer noch: Man kennt es besser.

"Concord" wirkt, als hätten sich die Entwickler das beste aus "Overwatch", "Valorant" und "Destiny" rausgepickt, eine Prise "Guardians of the Galaxy" dazugemischt und schon hatten sie ihr eigenes Spiel. Neue oder gar eigene Ideen sucht man vergebens und man fragt sich bisweilen, wie dafür acht Jahre ins Land ziehen konnten. Als Spielmodi gibt's die üblichen Verdächtigen wie "Team-Deathmatch" und "King of the Hill". Dazu kommt eine Hand voll Maps, die ebensowenig in Erinnerung bleiben.

Der absolute Todesstoß ist für mich jedoch der Fakt, dass Sony diesem Haufen Mittelmaß auch noch ein Preisschild von 40 Euro verpasste, in einer Zeit, in der andere - und zum Teil weeeeiiitt bessere - Genrevertreter inzwischen kostenlos verfügbar sind.

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Klar, man verzichtet dadurch auf einen Gamepass und alle weiteren Inhalte sind kostenlos, so zumindest die Begründung. Aber der Shooter-Markt ist so übersättigt. Als ob da noch jemand für Mittelmaß bezahlt.

Fazit zu "Concord"

"Concord" ist ein Flop, wie ich ihn lang nicht mehr erlebt hab und bei dem wirklich alles schiefgegangen zu sein scheint. Dabei ist das grundsätzliche Spiel gar nicht schlecht, aber eben auch nur absolutes Mittelmaß im harten umkämpften Shooter-Bereich. Dass Sony dafür trotzdem noch 40 Euro verlangt, kann ich schlichtweg nicht nachvollziehen.

Ich würde ja sagen, schaut mal rein, wenn "Concord" irgendwann im PS Plus landet, aber bis dahin spielt wahrscheinlich wirklich niemand mehr und die Server sind bereits abgeschaltet. Lasst lieber die Finger davon.

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Titelfoto: Sony Interactive Entertainment/Firewalk Studios

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