"Cities: Skylines 2" im Test: Eine wundervolle Bruchlandung

Magdeburg - Die Städtebau-Simulation "Cities: Skylines" hat nach erfolgreichen acht Jahren einen Nachfolger erhalten. TAG24 hat sich für Euch in das neue, komplexe System aus Bauplanung und Gesetzesvorschriften in "Cities: Skylines 2" geworfen.

So sollte das Spiel aussehen. Eine großartige detailreiche Grafik haben zum Veröffentlichungstermin nur die wenigsten Spieler auf ihrem Monitor.
So sollte das Spiel aussehen. Eine großartige detailreiche Grafik haben zum Veröffentlichungstermin nur die wenigsten Spieler auf ihrem Monitor.  © Cities: Skylines 2/Plaion

Einmal die Macht über eine ganze Stadt haben und Bürgermeister sowie Bauplaner sein? Dieses Spielprinzip gibt es schon seit 1989 und wurde durch "Sim City" berühmt.

Der letzte Teil dieser Reihe erschien im Jahr 2013 und wurde von Fans und Kritikern nicht besonders gefeiert. Seitdem ist es um diese Marke ruhig geworden.

Die Entwickler von "Colossal Order" aus Finnland nutzten die Chance und eroberten mit "Cities: Skylines" im Jahr 2015 den Thron der Städtebau-Simulationen. Nun soll ein zweiter Teil daran anknüpfen. Dieser legt jedoch direkt zum Veröffentlichungstermin eine Bruchlandung hin.

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Viele Gamer kritisieren die Leistung des Spiels. Trotz potenter Grafikkarten, Prozessoren und ausreichend Arbeitsspeicher im PC, bestaunt man erst einmal Ruckler und träge Menüs, anstatt eine wachsende Stadt.

Auch TAG24 konnte dies nachvollziehen und schraubte als Lösungsansatz im Optionsmenü erst einmal die Grafikeinstellungen runter.

Dies brachte zumindest etwas Linderung beim leider sofort getrübten Spielspaß. Aber eine schicke Optik, wie es die Trailer versprechen, liegt dabei noch in weiter Ferne.

"Cities: Skylines 2": Updates sollen Besserung bringen

Der In- und Export von Rohstoffen hat in "Cities: Skylines 2" eine große Rolle bekommen.
Der In- und Export von Rohstoffen hat in "Cities: Skylines 2" eine große Rolle bekommen.  © Screenshot/Cities: Skylines 2

Die Entwickler nahmen alle bisherige Kritik ernst und arbeiten laut eigenen Angaben an dem Problem. Die ersten Updates sind bereits erschienen und es werden noch viele weitere folgen.

Grundsätzlich hat sich an dem ursprünglichen Spielprinzip nichts verändert. Als virtueller Bürgermeister platziert man nach wie vor Straßen, definiert Wohn-, Geschäfts- oder Industriegebiete und legt Gesetze sowie die Höhe der Steuern fest.

Bürger und Betriebe wollen dabei ihre Bedürfnisse erfüllt bekommen. Parks zur Erholung, Bildungseinrichtungen und Sicherheit durch Polizei sowie Feuerwehr erhöhen den Bodenwert.

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Ein weiteres großes Augenmerk liegt in "Skylines 2" jetzt auch auf dem In- und Export. So kann unter anderem der Strom durch eigene Kraftwerke erzeugt und bei Überschuss gegen Geld exportiert werden. Oder man entscheidet sich grundsätzlich für den Import von Strom, bis die Leitungen glühen.

Auch eigene Rohstoffe werden von den angesiedelten Industrien in Produkte umgewandelt. Eine große Übersicht zeigt dem Spieler, welche Rohstoffe für welche Güter importiert werden.

Diese selber aus den Tiefen des Erdbodens zu holen, sofern sie darin vorkommen, könnte wesentliche Kosten sparen.

Verschiedene Darstellungsmöglichkeiten zeigen, wo es in der Stadt noch Verbesserungsbedarf gibt.
Verschiedene Darstellungsmöglichkeiten zeigen, wo es in der Stadt noch Verbesserungsbedarf gibt.  © Cities: Skylines 2/Plaion

Neuerungen machen die Stadtplanung einfacher

So viele Details in einem komplexen Wirtschaftssystem müssen erst mal verstanden und erfolgreich angewandt werden. Unterstützt wird man von Beginn an mit einem umfangreichen Tutorial in Form von Sprechblasen, die im Verlauf des Spiels neu freigeschaltete Funktionen erklären.

Im nun zweiten Teil wirkt das Menü jetzt etwas durchdachter und intuitiver. Gleichzeitig entfällt mit dem Straßenbau das Verlegen von Rohr- und Stromleitungen. Häuser werden direkt an das Versorgungsnetz angeschlossen.

Neu ist auch, dass vorhandene Gebäude bei starker Auslastung erweitert werden können. Dies können Schulen mit weiteren Klassenräumen oder Feuerwehren mit zusätzlichen Garagen sein.

Fazit zu "Cities: Skylines 2"

Das grundsätzliche Spielprinzip hat sich nicht verändert und wird trotzdem nicht langweilig. "Cities: Skylines 2" schafft es mit neuen Mechaniken und Ansätzen die Lust am Planen sowie Ideen umsetzen aufrechtzuerhalten.

Es ist definitiv die bisher umfangreichste Städtebau-Simulation. Aber die Leistungsprobleme und einige Fehler (Autos fahren senkrecht auf der Straße) lassen das Spiel eher wie eine Großbaustelle wirken. Nicht von ungefähr wurden die Versionen für Spielekonsolen auf nächstes Jahr verschoben.

Wer noch etwas warten kann, bis das Spiel durch Updates runder läuft, sollte sich "Cities: Skylines 2" noch nicht zulegen, aber trotzdem für später auf seine Wunschliste stehen haben.

Titelfoto: Cities: Skylines 2/Plaion

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